So oder zumindest so ähnlich fühlte sich mein erstes Laufcamp an. Eine Mischung aus Klassenfahrt und Reiterferien. Nur eben besser! Warum? Weil wir den ganzen Tag nur mit unseren Lieblingshobbies verbracht haben: Aufstehen. Kaffee & Snack. Laufen. Frühstück. Sonnen, lesen, chillen. Laufen. Snack. Chillen. Abendessen. Und wieder von vorne! Welch Traum, was gibt es schöneres als das?
Ich persönlich kann mir jedenfalls kaum etwas Gelungeneres vorstellen. Und diese Erfahrung noch mit Gleichgesinnten teilen. Sich austauschen, lachen, erzählen, sich Geschichten erzählen. Beieinander sein. Miteinander sein. Nach den 4 Tagen fühlen wir uns irgendwie wirklich wie eine große Familie.
Das Laufcamp gibt uns einen besonderen Rahmen an einem besonderen Ort. Mitten in Südtirol läuft es sich einfach wunderbar! Ok, zugegebenermaßen gibt es relativ limitierte Auswahl an flachen Strecken. Aber die Berge sind so beeindruckend und einladend, dass sogar ich mich mit den verbundenen Höhenmetern anfreunde. Da wir auf ungefähr 1600 Metern liegen, kommt die Höhenluft erschwerend hinzu. Anfangs kämpfe ich etwas mit der Luftversorgung- die Lunge schmerzt beim morgendlichen Loslaufen. Aber durch langsames, ruhiges Weiteratmen geht das schnell wieder- fast wie normal.
Morgens geht es dann direkt los mit einer Aufwärm-Runde. Diese liegt zwischen 5 und 8 Kilometern, jeder Läufer kann variieren. Gekrönt wird der morgendliche Lauf Spaß mit einigen Treppen am Schluss. Die Skischanze hoch! Für Alle die mögen, so oft sie mögen. Nach dem Frühstück gibt es Yoga, Pool, mehr laufen, Sauna, Wellness, ... für jeden ist etwas dabei. Gelaufen wird auf jeden Fall noch eine zweite Runde im Laufe des Tages. Das Camp startet am Sonntagabend und am Samstag darauf gibt es die Option, beim Saslong Halbmarathon teilzunehmen. Eine anspruchsvolle Strecke mit 900 Höhenmetern, einmal um den Langkofel.
Eine Teilnahme halte ich mir erstmal noch offen, ich kann dann aber nicht widerstehen. Obwohl ich am Dienstag einen kleinen Knie-Unfall hatte, bin ich bis Freitagabend wieder so fit, dass ich mich dafür entscheide, teilzunehmen. Im Vordergrund steht: Spaß haben und heile ins Ziel kommen. Die steilen Streckenabschnitte wandere ich dann tatsächlich auch mehr, als dass ich sie laufe. Sowohl hoch als auch runter. Das macht aber nichts, ich bin da immerhin nicht alleine :-)
Tendenziell stelle ich fest, dass ich - trotz meiner Unerfahrenheit auf den steilen Passagen- etwas zu weit hinten gestartet bin. Denn auf den schmalen Trails ist es schwierig, zu überholen. Wenn man einmal eingereiht ist, dann bleibt man da auch erstmal ;-) Mein Wohlfühl-Tempo liegt zumindest auf den flachen Strecken eher höher, aber das macht nichts. Im Gegenteil: Ich habe jede Menge Spaß und komme vollkommen gesund, fit und frisch ins Ziel. Außerdem genieße ich den Weg, die Verpflegungs-Punkte und das Miteinander mit den anderen Läufern. Die Aussichten rund um die Strecke sind faszinierend.
Dann ist die Woche auch schon wieder vorbei und ich frage mich anschließend, wo die Zeit geblieben ist. Eigentlich möchte ich am liebsten hier bleiben. Das stimmt natürlich so auch nicht. Malouna und Family warten schon sehnsüchtig und ich vermisse sie natürlich auch. Ich kann es kaum erwarten, meine gesammelten Trail Künste im Harz auszuprobieren :)
Einige Tage nach dem Trainingscamp laufe ich meinen ersten Tempo-Lauf und stelle fest, dass mir die Höhenluft gar nicht mal geschadet hat. Im Gegenteil! Ich habe das Gefühl, es läuft sich nun leichter und ich habe mehr Puste als jemals zuvor. Toll! Ich war vorher etwas besorgt, dass ich evtl. zu viele Einheiten vom Trainingsplan verpassen könnte, bin nun aber bester Dinge. Denn das Geheimrezept ist wohl wirklich die richtige Mischung von allem. Vor allem aber Spaß bei der Lauferei haben!
Der letzte Testlauf vor der Sommer-Regeneration steht Ende Juni für mich an. Ich bin gespannt, weiß noch nicht genau, wo die Reise hingeht. Am Morgen des Laufs fühle ich mich so mittel. Und ich merke wieder mal, dass ich nicht anfangen sollte, darüber nachzudenken. Also los! Unsere übliche Test-Strecke hält wieder her. Schon auf km 1 begegnen uns 2 bellende Hunde und Malouna traut sich nicht an ihnen vorbei. Grrrr…!
Ich weiß aber, dass dann die Einheit auf jeden Fall gelaufen ist. Also laufe ich weiter, Malouna wird widerwillig hinterhergeschliffen. Die arme Maus. Ich schaue kurz auf die Uhr. So langsam sind wir ja trotzdem gar nicht! 4:11 - fühlt sich aber langsamer an. Dann kommt kurz ein Gedanke.
Es wäre ja nicht das erste Mal ;-) Tatsächlich werde ich etwas langsamer zwischendrin, schaffe es aber doch, relativ konstant weiter zu laufen. Es ist anstrengend und heiß. Und es hat sich gelohnt! Mit meiner zusätzlichen Puste aus den Höhenmetern schaffe ich eine neue persönliche Bestzeit.
Endzeit: 42:00 Minuten auf 10 km
Super toll. Ich freue mich. Ehrlich gesagt auch, weil dies erstmal der letzte Testlauf ist - aber pssst :-p Nun bin ich gespannt, was die Sommer-Regeneration bringt. Bei den Temperaturen momentan kann es sicherlich nicht schaden, etwas runterzufahren...
Sommerliche Grüße,
eure Hanna
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