Zu langsam oder zu schnell für die neue Bestzeit? Oder doch genau richtig?
Jens Peters hat es in dem dies wöchigen Newsletter so schön thematisiert, der Text kam exakt im richtigen Moment. Denn Montag ging es bei uns wieder rund- der nächste 10 km Testlauf stand auf dem Trainingsplan. Vielleicht erinnert ihr euch? In den letzten 10 km Testlauf vor 4 Wochen war ich leider viel zu schnell reingelaufen und habe mich dann wortwörtlich nach 4 km platt wie eine Flunder gefühlt. Ich war schockiert, so etwas war mir noch nie passiert. Und warum war das so? Wie konnte das passieren? Die Mail und Erklärung von Jens Peters teile ich hier gerne mit euch, weil sie sicherlich für einige interessant ist:
Totgelaufen auf dem ersten Kilometer - Wie kam’s?
"Beim ersten 10 km Test bist du 4:20 min/km im Schnitt gelaufen. Diesmal bist du in 4:08 min/km losgelaufen. Damit hast du dich auf dem ersten km komplett "totgelaufen" und den Lauf bereits auf den ersten 1000 m in den Sand gesetzt. Du warst da schon "blau", d.h. bis zum Rand voll mit Laktat.
Du bist bisher nicht annähernd im Training eine Geschwindigkeit von 4:08 min/km gelaufen. Das schnellste war im Training ein km von 4:24 min am 19.01.
Du warst mit 4:08 min in einem Bereich, der für dich viel zu schnell war. Das geht bis 3 km gut. Dann passiert das, was dir passiert ist. Auf dem 4. km hat es dir den Stecker gezogen. Der Körper braucht erstmal Luft. Es ist leider nicht so, dass sich das Tempo dann "irgendwie einpendelt". Jede am Anfang zu schnell gelaufene Sekunde kommt am Ende doppelt und dreifach wieder zurück. Ich habe unendlich viele Läufer gesehen, die sich so auf dem ersten km ihren Marathon komplett zerstört haben.
5 sec. auf dem ersten km zu schnell würde ich als absolute Grenze ansehen. Beim ersten Testlauf bist du zwar auch ca. 4:11 losgelaufen, das sind aber nochmal 3-4 sec. langsamer."
DIE Strategie zur neuen Bestzeit
Kennt ihr sie oder wollt ihr sie kennen lernen? Schaut dazu unbedingt in den Newsletter dieser Woche rein, da gibt Jens Peters super Hinweise.
Für mich war ehrlich gesagt diese Woche erstmal wichtig, die 10 km überhaupt wieder zu schaffen! Sie durchlaufen und mich eben nicht noch einmal übermütig tot zu laufen. Ich habe echt Respekt davor gehabt muss ich zugeben.
Also lege ich mir am Sonntagabend schon alle Laufsachen bereit, damit ich morgens nur noch in die Schuhe reinfallen muss und es dann direkt losgehen kann. Super Plan! Schuhe sind geschnürt - läuft! Nach dem starken Sturm der letzten Tage hoffe ich auf nicht zu starken Wind - leider vergebens … Als ich das Haus verlasse, fängt es bitterlich an zu schneien. Quasi so ein Schnee-Regen-Sturm von der Seite. Also schön, denke ich. Aber ist mir jetzt egal, ich muss da nun durch. Also fahre ich los zu meiner erkorenen 10 km Strecke. Auf dem Weg denke ich insgeheim, dass da doch wirklich der Wurm drin ist! So ein ungünstiger Moment.
Aber zu meiner freudigen Überraschung hört es dann auf zu schneien und es kommt sogar ein wenig Sonne hervor. So so sooo schön! Windig ist es nach wie vor, meine Erwartung bleibt also für heute: Die 10 km so zügig laufen wie es geht, aber vor allem: Die 10 km schaffen!
Mit Gegenwind die ersten 4 km - ich pendle mich ungefähr bei einer 4:30 ein - das finde ich zwar schon super anstrengend, aber trotzdem weiß ich, ich werde es weitere 6 km schaffen durch zu laufen. Dann drehe ich um: Die Belohnung bedeutet 4 km Rückenwind. Die laufen sich eindeutig besser, bei circa 4:25 fühle ich mich jetzt tatsächlich überraschend wohl. Dann wieder umdrehen - GEGENWIND :( Die letzten beiden Kilometer sind dann wirklich nochmal ein Kampf: Den allerletzten km schließe ich trotz Gegenwind mit einer 4:18 ab, da bin ich dann doch zufrieden. Und vor allem bleibe ich unter den 45:00 Minuten auf 10 km- das war für mich tatsächlich dann doch wichtig ;-)
Zufrieden.
Natürlich hätte ich vielleicht besser laufen können oder sollen, es wäre eventuell noch etwas Luft nach oben gewesen. Aber ich fühle mich tatsächlich zufrieden und stolz, dass ich es geschafft habe. Auch, dass ich es geschafft habe, mich zurückzuhalten. Haha - also so sehr habe ich mich auch nicht zurückgehalten, das sei erwähnt ;-)! Und nun denke ich mir auf der Rückfahrt insgeheim: Da ist überhaupt nicht der Wurm drin! Es ist doch alles gut! :-)
Und dann erinnere ich mich an das schöne Zitat von Oscar Wilde:
"Am Ende wird alles gut.
Und wenn es nicht gut wird,
ist es noch nicht das Ende."
Nun, für den nächsten 10 km Testlauf werde ich mir nochmal genauestens den Artikel von Jens Peters durchlesen, um meine Strategie festzulegen. Ich werde natürlich dann berichten.
Wie läuft es bei euch denn diese Tage? Welche 10 km Strategie läuft sich für euch am besten und wie geht ihr mit den wechselnden Witterungsverhältnissen um? Immer dieser Gegenwind - puh!!!
Ich bin gespannt und wünsche euch eine tolle Woche!
Eure Hanna
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