Hier möchte ich eine ganz aktuell Meldung bringen, die vielen von uns eine Freude bereiten wird: Es gibt ein scheinbar ziemlich sichere Therapie gegen das Fersensporn-Syndrom (Plantar-Fasziitis) und Fersensporn. Eine sehr unangenehme Erkrankung, die besonders beim Auftreten weh tut. Jeder Schritt schmerzt beim Aufkommen der Ferse auf den Untergrund und schon ein Finger, der unter die Ferse gepresst wird, jagt die Schmerzwellen durch den Körper.
Eine ganz hartnäckige und unangenehme Läuferverletzung die man niemand wünscht. Nun aber gibt eine Therapie bei der man Steroide (Cortison) rund um die Faszie spritzt. Eine Faszie ist eine kräftige Hüllhaut rund um Muskeln oder Bindegewebe. (Das ist das, was man beim Hasenbraten immer abziehen muss.)
Mich selbst hat diese Verletzung einmal ein halbes Jahr geplagt. Nichts half, aber ich bin weiter gelaufen mit weichen "Puschen", Einlagen und wenn möglich immer auf dem Ballen. Der Schmerz war aber ständig da. Dann ein Wunder! Ich fuhr in ein Trainingslager, erhöhte Umfang und Intensität erheblich und weg waren die Schmerzen. Sie sind auch niemals wieder gekommen.
Meine Theorie zu dieser Wunderheilung: Im Trainingslager kommt es ohne Ausnahme zu einer erheblichen Verschärfung des Trainings und zu einer neuen Konkurrenzsituation (jede Menge neue Holgers!). Daraus erfolgt eine erhebliche Erhöhung der Ausschüttung des Hormons Cortisol (körpereigenes Cortison), welches auch stark entzündungshemmend wirkt. Dies könnte zu der Spontanheilung geführt haben.
Auch bei der neuen Therapie spielt Cortison, wie du nachfolgend lesen kannst, eine erhebliche Rolle:
Die "Ärztezeitung" schrieb am 2.12.2008
"Ultraschall-gezielte Trockenpunktion und Steroid gegen Fasciitis plantaris
Für Patienten mit Fasciitis plantaris haben Kollegen aus Italien eine neue und einfache Therapie entwickelt. Ultraschall-kontrolliert wird der schmerzende Bezirk der Fußsohle mehrfach mit einer Nadel punktiert. Anschließend wird um die Faszie herum ein Steroid gespritzt. Mit dieser Therapie waren in einer Studie innerhalb von drei Wochen 39 der 44 Patienten beschwerdefrei.
Die Studienteilnehmer waren zuvor konservativ etwa mit Ruhe, Dehnübungen für die Faszie oder Tragen von Einlagen behandelt worden, jedoch ohne Erfolg. Bei der neuen Therapie wurden nach Lokalanästhesie die schmerzenden Bereiche der Fußsohle zunächst Ultraschall-gezielt mehrfach mit der Kanüle punktiert, ohne weiteres Lokalanästhetikum zu infiltrieren. Anschließend wurde - ebenfalls unter Ultraschall-Kontrolle - 1 ml eines Steroids um die Faszie herum gespritzt. Nach drei Wochen waren bei 39 der 44 Patienten die Symptome.
Das Punktieren mit der Kanüle erzeugt Mini-Blutergüsse, die einen Heilungsreiz setzen, Die Steroidinjektion sollte unter Ultraschall-Kontrolle erfolgen, um eine direkte Infiltration der Faszie zu vermeiden.
Bislang gab es kein allgemein akzeptiertes Vorgehen, wenn konservative Therapien nicht anschlagen. Dann würde etwa eine Stoßwellen-Therapie versucht. Bei schlimmsten Schmerzen ist operative Lösung der Faszie vom Fersenbein eine Möglichkeit.
Bei milder Fasciitis plantaris sollten Patienten zunächst eine nicht-invasive konservative Therapie erhalten. Doch wenn der Schmerz die täglichen Aktivitäten beeinträchtige, sei die Ultraschall-gezielte Trockenpunktion mit anschließender Steroidinfiltration eine einfache Option."
Da ich weiß, dass eine erhebliche Menge von Ärzten unseren Newsletter liest, habe ich gleich die Links zu der Originalarbeit eingefügt:
Ich hoffe, dass du zur Zeit gesund bist und nicht von schmerzhaften Verletzungen geplagt bist.