Es wird in letzter Zeit heftig darüber diskutiert, warum denn die afrikanischen Männer und besonders die Kenianer so viel schneller laufen als wir Europäer.
An irgendetwas muss es doch liegen. Es kann nicht allein das Doping sein. Aber wie wir jetzt sehen, machen es die Kenianer genauso, wie die Europäer.
Manfred Steffny darf Victor Röthlin ungestraft einen Doper nennen und der Chef der kenianischen Sportvereinigung schwört, dass Doping in seinem Lande keine Rolle spielt.
Halten wir einmal fest, dass sie alle lügen, die die großen Summen kassieren wollen, die bei internationalen Sportfesten und Straßenläufen zu gewinnen sind.
In der Szene der Profidoper lachen sie sich kaputt, wenn man wieder einmal jemanden erwischt hat, der "zu doof zum Dopen" war. Und das ist kein Witz vom Autor dieser Zeilen.
Die Spitzenleute dieser Szene haben immer eine ganze medizinische Abteilung dabei, um zu verhindern, dass jemand aus ihrem Umfeld erwischt wird. Die ganz Schlauen und finanziell Betuchten, wie Radlegende Lance Armstrong bestechen sogar die Verbände, um eine Stunde länger schlafen zu können.
Dazu muss man wissen, dass es Dopingmittel gibt, die sehr gut wirken und nur wenige h nachzuweisen sind. Und da auch Radprofis nur Menschen sind, kann es manchmal vorkommen, dass einer von denen seine Spritze abends eine halbe h später setzt als nötig und ihn deshalb der Dopingkontrolleuer am nächsten Morgen noch mit einem nicht vollständig abgebauten Helferchen im Blut erwischt.
So etwas sollte doch nicht passieren. Da öffnet der reiche amerikanische Tourseriensieger großzügig seinen Geldbeutel (120.000 €) zu einer Spende an den Veranstalter der Tour de France. Dafür sichert dieser zu, dass die Dopingkontrolleure das Team des Amerikaners morgens erst eine h später besuchen dürfen.
Blauäugig versicherte dieser, dass es ihm nur darum geht, seiner Mannschaft eine Stunde mehr Schlaf zu verschaffen. Das ist ein Boss, den die Radler lieben. Immer nur an die Fürsorge denken.
Man braucht nicht drumherum zu reden, es dopen alle, die um großes Geld kämpfen. Sind unsere deutschen Läufer auch dabei? Höchstwahrscheinlich ja. Aber: Die ganz guten und teuren Sachen können sie sich nur mit einem Sponser leisten.
Epodoping ist teuer, das auch hochwirksame Testosterongel ist vergleichsweise billig, aber leicht nachzuweisen. Und wer international immer hinterherläuft, wie unsere deutschen Straßenläufer verdient nicht das Geld, um sich die "richtig guten Sachen" leisten zu können.
Das war zu den Hochzeiten eines Dieter Baumanns und Stefane Franke noch anders. Und in der vergangenen DDR gab es alles umsonst und auch noch mit kostenloser Sicherheitskontrolle vom Sportverband.
Ja, da sind dann die deutschen Läufer in einem wahrem Dilemma. Sie laufen nicht schnell genug, um sich die wahren Schnellmacher leisten zu können. Und so wird der Kohlehaufen immer kleiner und das Wettkampftempo immer niedriger.
Natürlich werden unsere Jungs Stein und Bein schwören, dass sie nur aus sportethischen Gründen nicht dopen. Aber diese Schwüre kennen wir nur allzu gut.
Auch der Mediziner, der das Eigenblut zum Doping verwaltet, macht das nicht aus Menschenliebe und nationalem Ehrgeiz. Da kann man doch als deutscher Läufer schon an den Kosten verzweifeln. Und wenn das Wundermittel Omontys erst auf dem Markt ist, dann könnte man doch gleich den Hochleistungssport aufgeben. Das soll ja erst so richtig sauteuer werden, aber sauschnell machen.
Sollten wir Europäer nicht einmal darüber nachdenken, wie es früher war? Erst 1990 wurde Epo verboten und gehört hat der Autor dieser Zeilen aber schon 1986 von diesen roten Blutkörpervermehrer.
Zu dieser Zeit gab es aber schon deutsche Läufer, die nach heutigem deutschen Standard überragende Leistungen vollbrachten. Als Beispiel hier die Leistungen der Gesamtdeutschen 5000 m-Rekorde ab 1965:
13:30,00 Siegfried Herrmann (1932). 11.08.1965
13:24,80 Harald Norpoth (1942) 07.09.1966
13:20,49 Harald Norpoth (1942) 12.07.1973
13:13,69 Klaus-Peter Hildenbrand(1952) 05.07.1976
13:10,40 Hans-Jörg Kunze (1959) 09.09.1981
13:09,03 Dieter Baumann (1965) 06.06.1992
13:01,72 Dieter Baumann (1965) 16.08.1995
12:54,70 Dieter Baumann (1965) 13.08.1997
Und für die Rekorde von Harald Norpoth, Klaus-Peter Hildenbrandt und Hans-Jörg Kunze kann man fast die Hand in das Feuer legen. Denn zu deren Zeit gab es kaum so potente Dopingmittel wie in der Jetztzeit.
Ich finde, dass die früheren 10000 m-Rekorde im Gegensatz zu den heutigen noch erschreckender aussehen:
27:53,36 Jürgen Haase (1945) 10.08.1971
27:42,09 Detlef Uhlemann (1949) 04.07.1977
27:36,8 Karl Fleschen (1955) 28.04.1979
27:33,66 Werner Schildhauer (1959) 05.06.1982
27:24,95 Werner Schildhauer (1959) 28.05.1983
27:21,53 Dieter Baumann (1965) 05.04.1997
Und heute? Nichts!
10.000 m, Resultate 2011:
28:39,57 Pollmächer, André 83, Düsseldorf 04.06. Oslo/NOR
28:57,91 Roba-Kinkal, Musa 89 SC Gelnhausen 14.07. Ostrava/CZE
29:21,83 Krebs, Robert 89 SCC Berlin 15.06. Wageningen/NED
29:36,37 Flügel, Julian 86 LG Telis Finanz Regensburg 07.05. Essen
29:50,28 Justus, Steffen 82 LG Stadtwerke München 07.05. Essen
30:13,26 Friedrich, Richard 81 LG Passau 21.07. Rio de Janeiro/BRA
30:14,44 Cierpinski, Falk 78 SG Spergau 07.05. Halle
30:15,43 Clarkson, Fabian 90 SC Brandenburg Berlin 07.05. Essen
30:16,12 Kah, Sören 82 LG Lahn/Aar/Esterau 07.05. Essen
30:19,86 Neuschwander, Florian 81 Post-SV Trier 20.08. Selters
Alles erschreckend, aber ich glaube, wir haben etwas übersehen, was die Leistungen erheblich beeinflusst und mit der wir alle zurückkommen könnten zu den Leistungen der Altvorderen.
Und du wirst natürlich sofort annehmen, es ist ein Training von früher, mehr davon oder auch schneller. Denkste! Ich werde dich in der nächsten Woche überraschen!