Jetzt aber raus mit der Wahrheit!
Ok, ich verrate es euch: Mein Geheimrezept dieser Woche
Laufe los bevor dein Kopf anfängt, darüber nachzudenken.
Wie ich dazu komme?
Nun, dazu gehe ich noch einmal zurück in die letzte Woche:
"Besonders schwierig ist es für die überehrgeizigen Athlet*Innen, die alles richtig machen wollen. Die stehen sich am Ende IMMER selbst im Weg. Ihr Kopf und ihre Gedanken stehen zwischen Körper und Leistung." Diese Zeilen von Jens Peters stimmen mich nach wie vor nachdenklich. Meint er damit etwa auch mich? Wer von euch fühlt sich angesprochen?
Ich und überehrgeizig?
Wenn ich ehrlich bin, vielleicht ein bisschen. Ok - Jens, du hast Recht, ja! Es stimmt, ich versuche, jede Trainingseinheit perfekt zu absolvieren und setze mich dabei - bisher relativ unbewusst - enorm unter Druck. Wenn ich mir den Trainingsplan anschaue, überlege ich manchmal schon Tage zuvor, ob und wie ich die nächste Tempoeinheit schaffen kann. Wo ich sie am besten laufe und zu welcher Tageszeit. Wenn die Einheit mir sehr anspruchsvoll vorkommt, hüpft mein Herz ein bisschen. Da hat Jens Peters vollkommen ins Schwarze getroffen mit seiner Vermutung. Aber er hat nicht nur richtig vermutet, dass ich ehrgeizig bin, sondern gibt vor allem wertvolle Tipps, damit umzugehen! Die setze ich nun seitdem um und merke: Es funktioniert! Das möchte ich natürlich mit euch teilen ;-)
Strategie: In Häppchen genießen :-)
"Denke nicht schon 3 Tage vorher an das nächste Tempotraining. Schaue es dir 15 min vorher an und sage dir: "Ok, los geht‘s". Nicht: "Oh je, so viel, so schnell?"
So wie früher - als wir zum Training in den Verein gefahren sind.
Wir wussten nicht was alles ansteht. Sonst wären wir vielleicht gar nicht hingefahren. Wir sind uns eingelaufen, standen auf der Bahn und dann kam der Trainer. Er hat aber nicht etwa das gesamte Programm vorgelesen. Nein, schön häppchenweise. Erst haben wir 6x 800 m gemacht, waren völlig fertig. Dann kam er mit der nächsten Aktion, usw. Hätten wir alles vorher gewusst, wären wir schon beim dritten 800er zusammengebrochen."
Jens Peters E-Mail vom 24. Februar 2022
Ich probiere die Strategie direkt bei der nächsten Tempoeinheit aus. Schaue sie mir tatsächlich erst am Morgen an, speichere sie in meine Uhr ein und laufe los. Und es läuft SUPER! Keine Zeit zum Nachdenken. Einfach machen! Also nun mein neuer Ansatz: Mich überraschen lassen und dann in Häppchen genießen :-)v
Ok, also los - Kopf aus und Treppe abwärts!
Dann direkt die nächste Übung dazu: Eine Treppe abwärts, bei der mir alleine beim Durchlesen der Einheit schon schwummerig wird. Zum Glück habe ich keine Zeit, darüber nachzudenken. Also laufe ich einfach los, ohne auf die Uhr zu schauen. So schnell wie es mir eben möglich ist. Die Zeitansage meiner Garmin Uhr behauptet tatsächlich, ich sei sogar zu schnell unterwegs. Dabei fühlt es sich wirklich gar nicht so an. Ungläubig schaue ich nun doch kurz auf meine Uhr. Stimmt das wirklich?
Das erste Mal in meiner Lauf - Laufbahn, dass sogar meine Hündin Malouna hinter mir bleibt… mmmh, wahrscheinlich bin ich wirklich relativ flott unterwegs. Und ihr werdet es kaum glauben - ich laufe die Treppe abwärts wirklich abwärts. Also werde ich bei jedem Abschnitt schneller. Und dann schaffe ich sogar die letzten 3 Kilometer noch unter einer 4:30 zu laufen! Ein bisschen stolz bin ich ehrlich gesagt. Vor allem darauf, dass ich mich selber nicht verrückt gemacht habe. Und ein bisschen überrascht bin ich auch, dass ich es geschafft habe.
Und hey, es hat sich gelohnt, sogar eine neue Bestzeit auf
15 Kilometer steht zu Buche!
1:08:01 Juhuuuu!!!!
Merke: Es lohnt sich manchmal, weniger zu wissen und sich einfach überraschen zu lassen. Einfach mal loslaufen, auf den Körper und die eigenen Fähigkeiten vertrauen. Und wir haben schon öfter darüber gesprochen:
Loslaufen bevor der Kopf anfängt, darüber nachzudenken :-)
Bleibt nun noch unser Titel der Kolumne zu klären.
Die EINE Wahrheit: Ich sehne mich oft danach, einfach zu wissen, was richtig und was falsch ist. Was das Laufen und Trainieren angeht, aber auch was andere Lebensbereiche betrifft. Das liegt wahrscheinlich in meiner Natur!? Kennt ihr das auch?
Nun, abschließend glaube ich, oft ist DIE Wahrheit einfach die richtige Mischung aus verschiedenen Faktoren, also die Balance. Das haben wir ja in der letzten Kolumne schon mal beleuchtet…
Und hey, wenn die Lebensphilosophie der HUNA stimmt, welche Jens Peters erwähnt: "Die Welt ist so wie du denkst" - bedeutet das, ich denke mir die Welt, wie sie mir gefällt. Oder ich denke über die Welt, was mir gefällt. Dann wiederum ist die bzw. meine Welt in jedem Moment veränderbar, denn meine Gedanken sind es ja auch…
Irgendwie finde ich das echt erleichternd. Was denkt ihr darüber?
Gut Ding’ will Weile haben!
Ich weiß, das Thema Geduld. Habe ich euch versprochen. Und ich kann es kaum erwarten, meine Gedanken darüber mit euch zu teilen. Allerdings gibt es dazu mehr in der nächsten Woche. Ich freue mich schon drauf!
Eure Hanna
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