Schon vor einigen Jahren schrieb ich über Rote Bete Saft und seine leistungsverbessernde Fähigkeiten für Ausdauersportler. Jetzt im Frühjahr 2016 gibt es wieder eine neue Studie:
"Eine neue Studie in der Zeitschrift Applied Physiology, Nutrition and Metabolism von Forschern mehrerer Schweizer Institute, nimmt sich dieser Frage an.
Für die Untersuchung absolvierten 12 gut-trainierte Freiwillige eine Test-Reihe, in der drei verschiedene Dosierungen an Nitraten (3, 6 und 12 mmol) verabreicht wurden - entweder im Rote-Bete-Saft oder durch in Wasser aufgelöstes Natriumnitrat.
Der große Vorteil des Rote-Bete-Safts ist aus der Sicht eines Ausdauersportlers, dass er das Training "ökonomischer" macht, das heißt er bewirkt einen geringeren Sauerstoffverbrauch bei gleichem Tempo.
Tatsächlich haben die Ergebnisse gezeigt, dass die mittlere Rote-Bete-Saft-Dosis den Sauerstoffverbrauch beim Radfahren bei 80 Prozent der VO2max um ungefähr 4 Prozent reduzieren konnte.
Frühere Studien haben normalen Rote-Bete-Saft mit speziell bearbeitetem Rote-Bete-Saft verglichen, dem das Nitrat entzogen wurde.
Die Tatsache, dass der nitratfreie Saft nichts bewirkt hat, weist darauf hin, dass es gerade auf das Nitrat ankommt und alle anderen wunderbaren Dinge, die im Rote-Bete-Saft enthalten sind - wie Antioxidantien, Polyphenol etc. - weniger von Bedeutung sind.
Und nun beweisen die neuen Ergebnisse, dass nicht das Nitrat allein, sondern in Verbindung mit allen anderen Inhaltsstoffen den Unterschied macht.
Ein Wissenschaftler an der Universität von Exeter und Forscher auf diesem Gebiet, meinte, dass es wohl der "Cocktail" sei, auf den es ankommt.
In der neuen Studie beziehen sich die Wissenschaftler auf frühere Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass das Polyphenol und die Antioxidantien in Rote-Bete-Saft wichtig für die Umwandlung der Nitrite in Stickstoffmonoxid im Darm sind.
(Wenn man Nitrat einnimmt, wird es im Körper zuerst in Nitrit und dann in Stickstoffmonoxid umgewandelt, - und das scheint es zu sein, was die vorteilhafte Wirkung erzeugt.)
Schon lange kennt man die Wirkungen von Rote-Beete-Saft. Dieses wird schon seit Jahrhunderten genutzt bei Blutarmut und Vitamin- und Mineralienmangel. Warum fand man es jetzt aber immer häufiger bei hoch leistenden Ausdauersportlern?
Es ist im Augenblick der Renner in der Szene. Man fand nämlich heraus, dass Rote Bete-Saft die Leistung dieser Sportler erheblich steigern konnte.
"In einer englischen Studie, an dem sich acht Männer im Alter von 19 bis 38 Jahren beteiligten, nahmen diese sechs Tage lang täglich einen halben Liter Rote Bete-Saft zu sich. An den letzten drei Tagen wurden mit den Männern Belastungstests auf dem Fahrradergometer durchgeführt.
Wie die Gruppe um Andrew Jones von der Universität in Exeter/England berichtet, erhöhte der Rote-Beete-Saft die Ausdauer der Teilnehmer beim Fahrradfahren.
Sie hielten durchschnittlich 11,25 Minuten durch, 92 Sekunden länger als in einer zweiten Studienphase, in welcher die Teilnehmer die gleiche Menge Johannisbeersaft getrunken hatten.
Auf die Gesamtstrecke bezogen ergebe sich daraus ein Vorsprung von zirka 2 Prozent, was auf sportlichen Wettbewerben über Sieg oder hintere Plätze entscheiden könnte."
Rote Bete- und Johannisbeersaft haben zwar eine ähnliche Farbe. Rote-Bete enthält aber eine größere Menge Nitrate, welche im Organismus in Nitrite umgewandelt werden.
Die Plasma-Nitrit-Konzentration lag nach dem Trinken von Rote-Bete-Saft fast doppelt so hoch wie nach dem Trinken von Johannisbeersaft, welcher fast keine Nitrate enthält. Studienleiter Jones vermutet, dass die Nitrite die Sauerstoffverwertung in den Mitochondrien verbessern.
Die Resultate von Jones zeigen indes, dass die Sauerstoffextraktion im Muskelgewebe nach dem Trinken des Rote Bete-Safts deutlich vermindert war. Lungenfunktionstests ergaben, dass die Teilnehmer für die gleiche Leistung 19 Prozent weniger Sauerstoff verbrauchten.
Blutdrucksenkung durch Rote Bete-Saft bestätigt
"Der Rote Bete-Saft bewirkte außerdem eine Blutdrucksenkung: Der systolische Wert in Ruhe ging von 132 auf 124 mm Hg zurück.
Die Studie bestätigte damit die Resultate einer anderen Forschergruppe, die im letzten Jahr eine Senkung des Blutdrucks um 10,4/8 mm Hg nach dem Trinken der gleichen Menge Rote Bete-Saft beschrieben hatte (Hypertension 2008; 51: 784-790).
Das "Ärzteblatt" schließt seinen Bericht mit folgendem Kommentar: "Jones ist übrigens Berater der britischen Langstreckenläuferin Paula Radcliffe, auf deren Homepage sich ein Link zu einer Meldung der BBC zu der Studie befindet". Es wird aber auch darauf hingewiesen, dass Nitrite an der Bildung von Nitrosaminen beteiligt sind. Rote Bete enthält außerdem viel Oxalsäure, die Ausgangspunkt für die Bildung von Nierensteinen sein kann."
In der Theorie wird kräftig spekuliert und hin und her überlegt. Was ist aber mit der Praxis? Sehr viele Läufer die Kenntnis von den Wirkungen von Rote Bete-Pulver haben und ihre Leistungen steigern möchten, nehmen es schon seit längerer Zeit zu sich. Und niemand klagt wegen irgendwelcher Nebenwirkungen.
Im Gegenteil, es wird berichtet von deutlich mehr Powergefühl und besseren Leistungen. Der Autor dieser Zeilen hat jetzt über einen Monat jeden Tag einen gehäuften Teelöffel Rote Bete-Pulver verzehrt und dem geht es ganz prima.
Es ist sehr preiswert, gesund und wirkungsvoll. Ein Hinweis noch von mir: Erhöhe die zulässige Menge von 10 g pro Tag ein gehäufter Esslöffel oder zwei gehäufte Teelöffel nicht. Es könnte zu einer Überlastung des Organismus von Nitrit kommen.
Noch ein Tipp: Das Pulver schmeckt gut aromatisch und leicht süß. Richtig lecker mundet es in Orangensaft aufgelöst.