Nach dem Newsletter der letzten Woche schrieb mir ein Greif-Club-Mitglied, ich hätte eine dritte Gruppe der Läuferinnen und Läufer nicht erwähnt. Nämlich diejenigen, die zwar wollen aber aufgrund einer Verletzung derzeit nicht können. Richtig, ich hatte sie nicht erwähnt, vergessen habe ich sie ganz gewiss nicht. Das wäre mir aufgrund meiner eigenen aktuellen Situation auch gar nicht möglich. Ich bin ja auch über einem Jahr verletzungsbedingt raus.
In einigen Newslettern der letzten Wochen haben wir uns ja auch genau darum gekümmert: um Verletzungen und gesundheitliche Probleme.
Wie im Newsletter vom 16.03.2021 erwähnt, geht es mir momentan aber deutlich besser. Seit 2 Wochen sind Läufe und das Nachher schmerzfrei. Ganz am Ende des o.g. Newsletters hatte ich nebenbei erwähnt, dass ich eine Zahn-Wurzelbehandlung hatte. Mich beschlich bei der Beobachtung des Schmerzfreiwerdens und des entsprechenden Zeitfensters das Gefühl, dass es da irgend einen Zusammenhang geben könnte. Einen Zusammenhang zwischen dem toten Zahn und der Entzündung/Reizung am Sitzbein-Ansatz.
Das es zwischen verschiedenen Entzündungen im Körper einen Zusammenhang gibt, ist ja unbestritten und lange klar. Damit haben wir uns an dieser Stelle im Newsletter auch schon beschäftigt. Ebenso die Tatsache, dass Kohlenhydrate aus Mehlprodukten und Zucker die Entzündungsherde im Körper immer weiter befeuern. Gerade heute morgen berichtet Dr. Strunz in seinen täglichen News, dass 60% von uns (auch die "Gesunden") erhöhte Insulinwerte (über 5,0 µU/ml) aufweisen, dies aber im allgemeinen nicht gemessen wird. Diese erhöhten Werte verstärken ebenfalls Entzündungsreaktionen im Körper.
Auch Entzündungen an Zähnen und Zahnfleisch haben bekanntermaßen einen Einfluss auf Entzündungsreaktionen im Körper. Es gab mal einen Top-Läufer der aufgrund häufiger Zahnentzündungen am Beginn seiner Karriere häufig komplett außer Gefecht war. Er lies sich daraufhin sämtliche Zähne ziehen und war dieses Problem los. Wenn ich mich nicht täusche, war das Otto Peltzer, der in den 1920er Jahren 4 Weltrekorde über die Mittelstrecken lief und dabei u.a. auch den großen Paavo Nurmi schlug. Ich meine es vor 30 Jahren in seinem Buch "Umkämpftes Leben" gelesen zu haben. Sicherlich war Zahnhygiene und -medizin in den 1920er Jahren auch nicht auf dem Stand von 2021, so dass dies eine pragmatische Lösung war.
Also Entzündungen an Zähnen, ja. Aber tote Zähne? Da denkt man doch da rührt sich nichts mehr. Die sind tot. Oder doch nicht ganz? Normalerweise merkt man dort doch nichts mehr. Gleich am vorletzten Montag sendete mir ein Club-Mitglied (vielen Dank Dominik!!) einen sehr interessanten Link zu einem Podcast auf bio360.de. Dort geht es genau um das Thema "tote Zähne", welches im Zusammenhang mit der Gesamtgesundheit und Entzündungsherden im Körper völlig unterschätzt wird.
Diesen interessanten Podcast von Unkas Gemmeker möchte ich dir nicht vorenthalten, höre einfach mal rein:
Sicherlich wird dieses Zahn-Thema nicht die Lösung für alle Probleme sein. Wie es für alles nicht immer nur einen Grund und eine Lösung gibt. Aber bei langwierigen und hartnäckigen Verletzungen und Entzündungen ist es allemal eine Betrachtung und nähere Untersuchung wert. Vor allem wenn man sich die Aussage aus dem Podcast vor Augen führt, wie oft unerkannte tote Zähne bei den höheren Altersklassen vorkommen. Auch bei mir wurde er bei meinen regelmäßigen zahnärztlichen Kontrollen nicht entdeckt.