Wir alle wissen, dass unser Gewicht der wesentlichste Leistungsfaktor ist. Es ist banal: sind wir leichter, Laufen wir schneller. Aber der Kampf gegen das Gewicht vor einem wichtigen Wettkampf ist hart. Auf der einen Seite trainieren wir bis zur Erschöpfung und haben danach Hunger auf Energie, auf der anderen Seite aber möchten wir uns diese aber nicht zuführen, weil wir unser Gewicht zum Wettkampf hin noch verringern möchten.
Welche erheblichen Auswirkungen ein paar Kilogramm haben, kannst du auf unseren Gewichts-Laufzeit-Rechner ermitteln.
Ich habe hier einmal ein Beispiel eines Läufers errechnet mit einer Bestzeit im Halbmarathon von 1:30 Stunden. Wenn dieser nun 2,2 kg abnehmen könnte, dann würde daraus folgende Wettkampfleistung resultieren:
Das sind über 2 Minuten Verbesserung. Nun überleg dir einmal, wie viel du trainieren musst, um solch eine Aufwertung deiner persönlichen Bestleistung zu erzielen.
Diese ganzen Gedanken kamen mir, als ich am 13. Mai 2013 eine Mail eines Greif-Clubmitgliedes mit folgendem Inhalt bekam: "Hallo Peter, ich hab gehört das Profis vor Wettkämpfen gern zu Abführmitteln greifen um ihren Darm vollständig zu entleeren. Wie sinnvoll ist das? Und reicht nicht auch Sauerkraftsaft? Und wann sollte der getrunken werden. Am Morgen vor dem Wettkampf oder besser am Abend vorher? Grüße T."
Diese Mail brachte mich dazu, wieder einmal dieses Problem durch zu denken. Ein voller Darm bedeutete nicht nur ein höheres Gewicht gegenüber einem entleerten, sondern es kann auch dazu führen, dass sich der Darminhalt im Wettkampf meldet.
Ich kann von dieser Angelegenheit ein Lied singen. Mir ist es oft passiert, dass sich ich im Wettkampf verzweifelt nach Büschen gesucht habe, um mich zu entleeren. In früheren Jahren gab es an den Laufstrecken in der Regel keine Dixiklos. Und diese Not führte dann damals auch schon einmal zu ganz kuriosen Verhaltensweisen, über die ich aber hier leider nicht schreiben kann.
Als Gegenmittel versuchte ich dann mit einem so genannten Mikroklist den Inhalt aus dem Darm zu vertreiben. Dieses Verfahren war aber nicht sicher, denn der Darm wurde nicht vollständig entleert. Also habe ich mich bis zum Ende meiner Laufkarriere mit diesem Problem herumschlagen müssen.
Vor einiger Zeit hat Uli Strunz uns allen ein probates Mittel empfohlen, welches ich auch in meinem Buch "Greif-for running live" (erscheint im Herbst) mit aufgenommen habe. Dr. Strunz ist in diesem Bereich ein Spezialist, denn er ist Facharzt für Gastroenterologie.
Hier die original Strunz-Methode zu Darmentleerung
"Also gut
Weil Sie mich so lieb auf mein Nähkästchen angesprochen haben. Mach ich’s halt noch einmal auf. Ausgangspunkt diesmal ist Ihr Körpergewicht. Die Tatsache, dass Sie den Marathon vier Minuten schneller rennen, wenn Ihnen 2 Kilo Fett fehlen.
Also pro 2 Kilogramm vier Minuten. Fakt.
Und dass Sie mit dem Rad die Steigungen deutlich leichter, schneller und übrigens auch eleganter hochsprinten bei einem BMI 20. Einem Körpergewicht von 62 Kilogramm. So wie Contador, der Tour de France-Gewinner.
Es geht also ums Gewicht. Und da hab ich nie verstanden, weshalb Sie beim Wettkampf so Ihre 2 Kilogramm Darminhalt überflüssigerweise über die Strecke befördern. Dass die meisten meiner Sportkollegen über solch ein offensichtliches Gewichtsproblem überhaupt nie nachdenken.
Kurz und gut: Am Wettkampftag ist der Darm leer. Gefälligst. Absolut leer. Das macht man, wie Sie wissen, mit Magnesium. Reine Dosisfrage. Nehmen Sie mal 6 Beutel à 300 mg. Dann wissen Sie Bescheid. Fangen Sie rechtzeitig damit an und essen Sie am Tag vor dem Wettkampf absolut schlackenfrei. Absolut schlackenfrei. Ich verwende hier Astronautenkost. Bekommen Sie in jeder Apotheke. Ist übrigens auch alles drin.
Vorsichtshalber darf ich bei dieser Gelegenheit das abstrus falsche Bild vieler "Experten" ansprechen, die vor der Gewichtsreduktion vor dem Wettkampf warnen. Man würde dann schlapp und schwach. Nichts verstanden. Wir reduzieren Darminhalt, wir reduzieren überflüssiges Fett. Werden dadurch leichter bei exakt gleicher Muskelmasse und sogar zunehmender Energie (Vitamine, Spurenelemente, Aminosäuren). Energie wiegt nichts.
Das gleiche falsche Bild ist übrigens Alltag bei den Gynäkologen. Die warnen schwangere Frauen, während der Schwangerschaft eine Diät zu machen. Also auch Ärzte wissen heute noch nicht, dass man massiv Gewicht verlieren kann bei zunehmender Muskelmasse und zunehmender Lebensenergie. Konnte ich an meiner eigenen Frau mit großer Freude miterleben.
Es gibt ein fröhliches Schlank.
Euer Ulrich Strunz"
Wenn Uli Strunz so etwas empfiehlt, kann man sich darauf verlassen. Denn er war ein hoch qualifizierter Triathlet und Marathonläufer und hat diese Form der Darmentleerung selber ausprobiert.
Eigentlich wollte ich dieses Verfahren auch einmal testen und plante es auch in der Woche, in dem ich diesen Text schreibe. Leider kann ich das zurzeit nicht tun, weil es im engeren Familienkreis eine Erkrankung gibt, die meine Präsenz erfordert. So habe ich habe Bedenken, dass irgendetwas passiert und ich kann die Toilette nicht verlassen.
Einen ähnlichen Test wollte ich auch mit dem Sauerkrautsaft machen, habe aber davon Abstand genommen, weil dieser der Literatur nach nicht zuverlässig den Darm vollständig entleert. Ich hatte gerade gestern ein Gespräch mit einem Heilpraktiker, der mir sagte: "Ich kann so viel Sauerkrautsaft trinken wie ich will, da regt sich bei mir überhaupt nichts."
Damit ist der Kohlsaft raus aus dem Spiel. Denn das schlechteste, was uns allen passieren könnte, wäre ein Auslösungsreiz mitten im Rennen.
Wenn du das Strunz Verfahren mit Magnesium versuchst, achte bitte darauf, dass die dort vorgeschlagenen 1800 mg reines Magnesium sind. Meistens sind bei Kapseln oder Pulver angegeben Magnesiumoxid, -citrat oder ähnliches. Du findest aber auf dem Etikett immer die Menge an reinem Magnesium.
Das bei uns meist verkaufte Produkt ist von Sankt Bernhard Magnesium Supra-Kapseln mit genau 400 mg einem MG. D.h., du musst viereinhalb Kapseln zu dem oben beschriebenen Verfahren einnehmen.
Was aber nun, wenn der Darm jetzt schön leer ist, dann haben wir aber dennoch Hunger und unser Organismus braucht sein Substrat. Dr. Strunz schlägt in diesem Fall Astronautenkost vor. Astronautenkost soll es in der Apotheke geben. Enthält diese dann unseren Bedarf für die Vor- und Wettkampfzeit?
Da sind sicher Zweifel angebracht, denn ein Astronaut hat garantiert einen anderen Lebensmittelbedarf als ein Marathonläufer im Wettkampf.
So habe ich dann gleich Uli angerufen und ihm die Sachlage mit der Astronautenkost klargemacht. Innerhalb von wenigen Sekunden waren wir uns beide einig, dass wir ein Nahrungsergänzungsmittel produzieren müssen, welches den Darm möglichst wenig belastet und keine oder nur geringe Gewichtszunahme nach sich zieht.
Es wird einige Zeit dauern, aber ich denke zur Herbstsaison sind wir soweit, dass wir "Runners Lightweight" auf dem Markt bringen können.