Es soll Läufer geben, die denken, wenn ich einen Greif-Trainingsplan bestelle, dann bekomme ich etwas vorgesetzt und bin damit auf mich allein gestellt. Weit gefehlt. Jeder der sich mit einer Frage oder einem Problem an uns wendet, bekommt auch eine Antwort. Wir versuche jedem, so gut es geht, eine Lösung für sein Problem aufzuzeigen, ihn zu motivieren oder jede Art von Fragen zu beantworten. In der Vorbereitung auf die großen Marathonläufe ist dabei besonders viel los. Kleinere oder größere Verletzungen, Krankheiten, gefühlte Formkrisen, Taktik- und Ernährungsfragen füllen das Email-Postfach.
Wenn es dann erfolgreich ausgeht, dann fühle ich mit der Läuferin oder dem Läufer aus dem Greif-Club mit und freue mich ebenso über deren Erfolge. Im folgenden Fall hatte sich eine rege Kommunikation ergeben, die ich hier nur ausschnittsweise wiedergeben möchte.
14 Tage vor dem Frankfurt Marathon erhielt ich folgende Mail von einer Läuferin, die sich mit einem 7 Tage Marathon Plan auf Frankfurt vorbereitete (sie hatte aus 2014 eine Bestzeit von 3:31:50 h und bei Ihrer Anmeldung eine „Traumzeit“ von 3:30 h angegeben).
Hallo Jens,
danke für den letzten Plan! Ich hab noch eine kurze Frage. Ich laufe ja Frankfurt, vor zwei Wochen bin ich meine Bestzeit im HM gelaufen in 1:39:15 h, meine Endbeschleunigungen habe ich alle in 4:55-4:56 min/km absolviert. Den 18 km Tempo DL in 4:45 und den 17 km Tempo DL von heute auch in 4:45 min/km. Ihr schreibt, man könne sein Marathon Renntempo nochmal bedenken. Was würdest DU MIR RATEN? Ich habe den Plan komplett durchgezogen und mir geht es gut.
Lieben Gruß und danke, Myriam
Da mir die Unterschiede zwischen Buch (danach hatte sie vorher trainiert) und Plan klar waren, ich ihre Trainings und Wettkampfzeiten hatte, konnte ich ihr folgendes raten:
Hallo Myriam,
du weißt natürlich dass das aus der Ferne immer etwas mit Kaffeesatzlesen zu tun hat. Wenn ich deine HM-Zeit zugrunde lege und lese das du deinen Plan mit 7 Einheiten durchziehen konntest, dazu deine Endbeschleunigungen, dann rechne ich ganz konservativ etwa mit einer 3:31:30 h. Das ist jetzt aber nicht so weit von deinem 3:30 h "Fernziel" entfernt. Die Berechnungen lassen natürlich auch immer etwas Luft nach oben. Außerdem bist du diese 3:31 h schon gelaufen.
Wenn du dich also gut fühlst (und du nicht unbedingt nochmal 3:31 h laufen möchtest), würde ich etwas riskieren und auf 3:29 h angehen. Warum nicht? Die Zeit ist durchaus drin und nicht utopisch. Wenn du auch damit leben kannst ggf. bei 3:35 h rauszukommen, dann würde ich es machen. Schaue was das Wetter in Frankfurt macht (ich hatte da auch schon Sturm) und gehe nach unserer Taktik (siehe Taktikrechner) an. Lass dich auf dem ersten km nicht verleiten! Lieber den ersten km 5-10 sec. zu langsam als 20 sec. zu schnell!
Gruß Jens Peters
Darauf kam folgende Antwort:
Danke für deine schnelle Antwort. Genau das wollte ich hören :-) Ich werde es versuchen und mich nach dem Taktikrechner orientieren.
Vielen Dank!!!!
Gruß Myriam
Und am Nachmittag nach dem Frankfurt-Marathon nur folgender Ausruf…
Danke Danke Danke! Ich bin so happy… :-)
IMMER WIEDER Greif Plan.
… der dann in diesem Bericht über den Frankfurt-Marathon mündete:
Liebe Läuferinnen / Läufer,
im August diesen Jahres habe ich mich zum dritten Mal für den Marathon in Frankfurt angemeldet und mir sogleich bei Greif den 12 Wochen Zeit-Trainingsplan für diesen Lauf gekauft. Vorher trainierte ich nach dem Greifplan aus seinem Buch, der etwas pauschaler ausgelegt ist.
Dieses Jahr wollte ich unbedingt die 3:30 knacken, was auch anhand meiner 10 km - und Halbmarathon Bestzeit das maximal erreichbare Ziel sein würde.
Ich lief 7 Tage die Woche, immer mit Spaß und Lust auf die neuen Anforderungen, die ich auch immer erfüllen konnte. Das finde ich auch echt wichtig, denn so wird das Selbstbewusstsein in den Trainingseinheiten gestärkt und man fühlt sich stark und leistungsfähig. Also passten die vom Greif Team geforderten Zeiten genau in meinen Bereich, vier Wochen vor dem Marathon lief ich dann bereits Bestzeit auf dem Halbmarathon!
Mit diesem guten Gefühl ging ich in die zweite Hälfte des Plans und schnell war der 28.1018 dann da. Leider mit einem Kälteeinbruch und windigem Wetter, bereits beim Einlaufen machte sich meine Lauf-Cap selbständig und wehte davon. Der Ansager im Startbereich baute trotzdem nochmal alle Läufe auf und riet nicht zu verkrampft zu sein und Spaß zu haben.
Das nahm ich mir zu Herzen und befolgte genau den mir genannten Taktikplan. Etwas unsicher war ich schon, dass die 3:30 Pacemaker immer deutlich hinter mir waren, aber ich hatte gute Beine, versuchte mich hinter dem Rücken anderer zu verstecken und die Zeit verging wie im Flug.
Natürlich wird es ab km 30 schwerer den Schnitt zu halten, aber durch die geprobte Endbeschleunigung in der Vorbereitung hatte ich ein gutes Gefühl, was noch an Tempo ging.
So lief ich die zweite Hälfte 1 sec schneller als die erste, genoß den Einlauf in die Frankfurter Festhalle, welcher wirklich grandios ist und im Ziel stellte ich wirklich gerührt fest: Bestzeit geknackt mit 3:27:12 h.
Das hätte ich bei diesen Bedingungen nicht erwartet. Ich bin einfach nur glücklich!!!
Gruß Myriam
Wir gratulieren Myriam ganz herzlich zu ihrer tollen Bestzeit bei wirklich nicht sehr angenehmen Bedingungen in Frankfurt in diesem Jahr.