In diesen Hitzetagen, wir schreiben den 11.08.2015, werde ich von einigen Greif Club Mitgliedern bombardiert mit Mails. Das Thema ist immer das gleiche, es geht um das nötige oder mögliche Tempo innerhalb der intensiven Einheiten im Trainingsplan.
Die Klagen sind fast unerträglich. Schreibt mir ein Mitglied, dass er seinen Berlin-Marathon abschreiben muss, weil er in der jetzigen Zeit die Planvorgaben nicht schaffen kann. Die Hitze sei so groß, dass er nicht richtig trainieren könne und damit kann es einfach nicht klappen mit dem Lauf in der Bundeshauptstadt.
Wir haben zum Beispiel eine Einheit zur Überprüfung der Form. Dazu läuft jedes Clubmitglied im Training zehn Kilometer und dies im derzeit höchstmöglichem Tempo. Der Trainer gibt dann vor, in welchem Formbereich der Proband liegt.
Dieses Mitglied hat eine zehn Kilometer Temposteuerzeit von 45 Minuten und möchte im Marathon eine 3:31 h erreichen. Das Ganze sieht dann die Vorgabe bei diesem Mitglied so aus:
„Aber heute ist es sinnvoll, einmal zu schauen, wie du noch in Form bist. 10 km Tempo-Dauerlauf 4:56 - 4:38 min/km. Pulsbereich 175 bis Anschlag. Formbewertung der von dir erzielten Trainingsleistung. (Funktioniert nicht bei Umfangsreduzierung!!!):
49:20 min = erwartete Standardleistung auch an schlechten Tagen
48:10 min = gute Form
47:10 min = sehr gut, Bestform
46:20 min = überragend, Superform.“
In der Praxis sah es dann aber so aus, dass er eine Zeit von 49:27 min lief. Das alles aber bei 32 Grad und geringem Schatten gelaufen. Der Mann brach schier aufgrund dieses Resultates zusammen.
Er wollte sich schier nicht trösten lassen, dass die vorherrschende Hitze keine bessere Leistung zuließ. Meine Antwort war: Unter den Bedingungen, die du über die zehn Kilometer gelaufen bist, kannst du kaum schneller sein. Antwort: “Aber du hast doch geschrieben, auch an schlechten Tagen“.
Zudem meinte er, er hätte nur noch vier Wochen bis zu seinem Wettkampf und könne so gar nichts mehr ausrichten. „Soll ich nicht besser bei einem anderen Marathon laufen?“ Was ich auch redete, es war ihm nicht zu helfen. Er verschob seinen Hauptwettkampf weiter in den Herbst hinein.
Diese Hitzeangst zieht sich im Augenblick durch unsere Beratungsanfragen. Immer und immer wieder wird nachgefragt, warum Tempovorgaben nicht erfüllt werden können. Und es wird gebeten, die Tempovorgaben schon im Vorfeld zu erniedrigen.
Auweiah, solche Bitten und Anfragen treiben mich schier zu Tränen. Realistisch gesehen wird dann von uns erwartet, dass wir die Temperaturen einer Hitzewelle vorher ahnen oder auch wissen. Und das natürlich auch insgesamt für jede Region im deutschsprachigen Gebiet.
Fast alle Club Mitglieder können mit diesen Tempoangaben umgehen, weil sie auch schon sehr erfahren sind. Andere hingegen, stehen der Hitze und den Anforderungen des Trainers hilflos gegenüber.
Grundsätzlich musst du dann außer dem Trainingsplan, auch deinen Kopf nutzen. Der Plan kann doch nicht wissen, wie heiß, windig oder auch kalt es am Ausführungstag einer Einheit ist. Du musst bei solchen Extremen einfach nur einmal den Kopf und dein Gefühl einschalten.
Speziell das Gefühl kann dich entsprechend leiten. Du kannst nämlich bei Hitzebedingungen schon vorher dein Tempo planen, indem du zum Beispiel 30 Sekunden pro Kilometer auf die Laufgeschwindigkeit draufschlägst.
Du brauchst aber keine Angst zu haben, dass du die geforderten Trainingszeiten nicht erfüllen kannst und daraus folgt, dass du deine Traumzeit nicht erreichen wirst. Ich habe noch niemals erlebt, dass nach einem besonders warmen Sommer, die erwarteten Zeiten im Großen und Ganzen schlechter waren, als unter Normalbedingungen.
Quelle: LURIC-Studie2, Leitung Univ.-Prof. Dr. W. März
Testosteron, das männliche Sexualhormon ist in dieser Form ein hochwirksames natürliches Dopingmittel. Und das für beide Geschlechter! Hat auch noch positive Auswertungen an einer Partnerschaft.
Wie du siehst ist jetzt gerade der mittlere Testosteronspiel im August am Höchsten. Also freue dich über die Sonne und akzeptiere die Hitze.