Nun sind wir heute schon im Juni (6.6.2017) und die Sommerregeneration naht. Aber es schlaffen doch eine große Anzahl von uns schon ab, weil es zurzeit doch nicht gerade bestes Läuferwetter ist. Aus langer Erfahrung weiß ich, dass eine große Anzahl von Läuferinnen und Läufer nun so langsam in sich zusammensackt.
Die langen Distanzen haben wir hinter uns und die Gewitterluft treibt uns auch nicht gerade raus in Wald und Feld. Aber dennoch kannst du in den folgenden 3 Wochen noch ganz erheblich an deinen läuferischen Fähigkeiten feilen.
Gerade jetzt kannst du dich mit hoch intensiven Läufen noch deutlich verbessern. Dies besonders, wenn du im Frühjahr speziell nur Halbmarathon und Marathon gelaufen bist. Es sind zwar nur wenige Wochen, aber der folgende Zeitraum kann noch sinnvoll ausgefüllt werden.
Und diese Idee, sich langfristig zu verbessern, haben nicht viele von uns. Es gilt eigentlich immer nur der nächste Wettkampf. Wenn du wüsstest, wie oft ich in dieser Zeit bei Telefongesprächen den Halbsatz höre: "Aber ich will doch nur im Herbst wieder gut laufen."
Ja, das ist auch richtig, aber wer die Tempoteile im Training liegen lässt, der wird sich nicht entscheidend entwickeln. Du musst aber versuchen die intensiven Einheiten und die wöchentliche Wettkämpfe zusammenzubauen.
In der Praxis aber bezieht sich das Training ausschließlich auf den nächsten Wettkampf. Es gibt zahlreiche Clubmitglieder, die jetzt keine Tempoläufe mehr machen wollen, weil sie zum Beispiel im August einen Ultra laufen wollen oder sich jetzt schon auf den Frankfurt-Marathon vorbereiten.
Wenn du dich immer hauptsächlich auf lange Läufe konzentrierst, dann entwickelst du dich langsamer, als durch intensive Läufe. Im Marathontraining im Herbst, wird es dir keinen Spaß machen z.B. 20 mal 200 m durchzuziehen. Aber in der jetzigen Jahreszeit kannst du diese Einheit noch locker mit Freude absolvieren!
Leider ist es ein Leichtes, einem Läufer die Wichtigkeit der Ausdauerfähigkeiten zu erklären, aber das sehr schnelle Läufe über 200 und 400 m genauso wichtig sind, geht in die Köpfe von einigen nicht hinein.
Und es geht auch nicht in diese Köpfe, dass eine unmittelbare Marathonvorbereitung nicht mehr als sechs Wochen dauert. Aber schon jetzt wollen diese Athleten(innen) mit der Vorbereitung auf die 42,2 km beginnen.
Es gibt ein weiteres Problem mit den 200- und 400-Meter-Läufen. Eine erhebliche Anzahl von uns kann die Tempoangaben dieser intensiven Läufen nicht vollständig erfüllen. Der Grund ist eine nicht genug ausgeprägte Schnelligkeit. Und die Folge davon ist einfach nur Frust und niemand liebt Frust.
Was macht Athlet oder die Athletin dann? Er geht in den Wald und absolviert einen flotten Dauerlauf. Was hat er damit erzielt? Nichts! Denn er hat genau das getan, was er schon seit langem sehr gut kann. Also: Trainingseffekt null.
Wenn du auch zu diesen Menschen gehörst, die einfach nicht schnell genug laufen können, dann beschwöre ich dich: Lasse die schnellen Einheiten nicht ausfallen, sondern laufe sie so gut es geht. Kämpfe um jede Zehntelsekunde, und du wirst sehen, du verbesserst dich.
Da diese ganzen Übungen im Sekundenbereich liegen, wirst du nicht so schnell und deutlich den Erfolg auf deiner Uhr sehen. Aber ich verspreche dir, es funktioniert.
Bist du auch noch so alt und glaubst du noch so fest, dass du nicht richtig schnell laufen kannst, du kannst es dennoch! Jeder kann das!! Wirf diesen Aberglauben auf den Müll und versuche es. Du wirst Erfolg haben.
Und wenn du mir dann trotzdem mit folgenden Argumenten kommst: ?Warum muss ich denn jetzt noch so schnell laufen? Ich will doch erst im Herbst wieder meinen nächsten Wettkampf bestreiten?? Dann bekommst du die alte, sehr bewährte Strafe: "Trainingsverbot nicht unter vier Wochen und Weizenbier-Entzug von mindestens 3 Wochen!!! ;-)"