Die Sommer-Regeneration ist bei uns im Greif-Club seit vorletztem Montag beendet. Jetzt geht es mit voller Kraft in die Vorbereitung auf den Herbst. Auch da gibt es noch jede Menge Wettkämpfe zu laufen und gute Zeiten und Platzierungen abzuräumen.
Zum Thema Regeneration hat sich ja in diesem Jahr Hanna in Ihrer Kolumne ausführlich geäußert und zu Artikeln in unserem Newsletter-Archiv verlinkt. Dem gibt es also nichts hinzuzufügen. Die nächste Regeneration steht dann im November, unmittelbar nach dem Frankfurt-Marathon an.
Bevor wir für die Herbstwettkämpfe wieder richtig in Form kommen, können wir aber noch einmal kurz zurückschauen und auf ein wieder äußerst erfolgreiches Frühjahr zurückblicken. Insgesamt wurden von unseren Mitgliedern 184 neue persönliche Bestzeiten über die verschiedenen Strecken zwischen 5 km und 100 km gemeldet. Die Dunkelziffer liegt hier sogar noch deutlich höher, denn ich vermisse einige Läuferinnen und Läufer aus dem Greif-Club in dieser Liste, von denen ich weiß, dass sie eine tolle neue persönliche Bestzeit gelaufen sind. Ich hoffe sie tragen ihren Zeiten im Laufe des Jahres noch nach.
Die Wettkampf-Bedingungen waren vor allem im April z.B. in Hannover und Hamburg sehr gut. Die Temperaturen waren nahezu ideal für gute Zeiten. Bei den Wettkämpfen ab Mitte Mai gab es leider einige Enttäuschungen, da die Temperaturen dort schon deutlich über 20 Grad lagen. Gerade für den Marathon nicht ideal.
Da ein Trainingsplan/-Konzept immer nur langfristig wirkt interessiert mich in Bezug auf unsere Greif-Pläne natürlich die langfristige Entwicklung unserer Läuferinnen und Läufer über mehrere Jahre. Was liegt da näher, noch einmal bei den Athleten zu schauen, die im letzten Herbst in unserem Newsletter von ihren Erfahrungen mit den Greif-Plänen berichtet haben. Wie verlief die bisherige Saison bei ihnen? Ging es weiter voran? Stagnierte die Leistung? Gab es Verletzungen?
Da ist zum einen Sebastian Jägerfeld (M35) der am 09.11. in unserem Newsletter über seine Erfahrungen mit den Greif-Plänen geschrieben hatte.
https://www.greif.de/nl-meine-greif-plan-erfahrungen.html
Er hat seine Laufleistungen in den 2 Jahren (2019-2021) seiner Mitgliedschaft im Greif-Club zwischen 10 km und Marathon sensationell gesteigert. So zuletzt im Herbst 2021 seine HM-Bestzeit auf 1:15:50 h und seine 10 km Bestzeit auf 35:21 min.
Wie lief das Frühjahr aus Sicht der erreichten Zeiten für ihn? Nachdem Sebastian das Tempo-Training nahezu zu 100% durchziehen konnte und lange Läufe bis um die 40 km absolvierte, stellte er bereits bei einem der Testläufe im Februar mit 34:27 min eine neue Bestzeit über 10 km auf. Diese Zeit konnte er im Mai noch einmal bestätigen.
Bei seinem Start beim Hannover-Marathon über die Halbmarathon-Distanz lief er eine 1:14:08 h und steigerte seine HM-Bestzeit noch einmal um 1:42 min!! Eine tolle Leistung! Gratulation!
Gunther Jänicke (M40) berichtet am 26.10.2021 in diesem Newsletter-Artikel
https://www.greif.de/nl-mein-marathon-zum-marathon.html
über seine läuferische Entwicklung. Zu diesem Zeitpunkt war er ca. 2 1/2 Jahre Mitglied im Greif-Club und war gerade in Ulm mit 2:44:11 h seine vierte Marathon-Bestzeit mit den Greif-Plänen gelaufen. Auch seine HM- und 10 km-Bestzeiten hatte er mehrfach gesteigert.
Und 2022? Gunther startete Anfang Mai beim Prag-Marathon. Dort lief er mit 2:41:56 h erneut eine neue persönliche Bestzeit, die er noch einmal um über 2 min verbesserte. Herzlichen Glückwunsch!
Was will ich dir damit sagen? Außer dass du gern mal einen Greif-Trainingsplan ausprobieren kannst? Jedes Trainingskonzept, jeder Trainingsplan braucht seine Zeit bis das Training nachhaltig wirkt. In unserer schnelllebigen Welt mit Internet & Co, haben scheinbar viele Athletinnen und Athleten keine Zeit und keine Geduld mehr. Wenn ein Trainingsplan in 3 oder 6 Monaten nicht zur Traumzeit führt, dann wird der nächste ausprobiert. Das Angebot ist ja groß genug. Du glaubst gar nicht, was ich da allein in den letzten 4 Jahren alles erlebt habe. Da wurde „umhergesprungen“, sich einem Verein angeschlossen, ein Trainer vor Ort genommen, … Nicht selten kamen diese Athleten nach einem oder 2 Jahren zurück zu Greif.
Leider wird meist vergessen, dass Training immer eine Anpassung des Körpers an steigende Belastungen ist. Diese Anpassung braucht Zeit und Kontinuität im Training. Was die Zeit angeht reden wir hier nicht über Monate, sondern über Jahre! Siehe die Beispiele oben. So braucht es z.B. ein mehrmaliges konsequentes Winter-Aufbautraining um Erfolg zu haben. Mehrere Winter hintereinander.
Ach ja, nochmal zur Sommerregeneration bzw. unseren 2 jeweils 4 wöchigen Regenerationsphasen pro Jahr im Plan. Trotz gebetsmühlenartiger Wiederholung im Newsletter und im Anschreiben zum jeweiligen Trainingsplan, gibt es viele, die „Angst“ um ihre schöne Form haben und durchtrainieren wollen. Funktioniert natürlich nicht. Sie werden später um Längen von den gut regenerierten Läuferinnen und Läufern abgehängt. Oft betrifft es die älteren Semester unter uns, die nicht raus aus der Belastung und der Form wollen. „Dann erreiche ich doch meine jetzige Form nicht mehr!“ ist da ein typischer Spruch. Um den Willen zu unterstreichen, wird regelmäßig auf Mitte/Ende Juli oder Mitte/Ende November ein „Joker“ auf einen völlig unwichtigen Wald- und Wiesen 10 km Dorflauf gesetzt. Für alle Nichtmitglieder zur Erläuterung: ein Joker-Plan ist ein spezieller Plan bei uns zur unmittelbaren Wettkampfvorbereitung. Der läuft für 10km/HM sechs Wochen und für den Marathon 8 Wochen. Wenn man den für einen Wettkampf in der Regenerationszeit setzt, dann bügelt man mit dem Training schön über die Regeneration hinweg. Ich schreibe jeden der es versucht zwar an, aber da helfen meist keine guten Worte und Erklärungen.
Langer Rede kurzer Sinn. Wie das mit der Regeneration und der Form funktioniert, hat gerade eben wieder ein Club-Mitglied nachgewiesen. Nach 4 Wochen ausgiebiger aktiver Regeneration lief er eine Woche nach dem Trainingsstart einen 10 km City-Lauf und verbesserte seine 10 km Bestzeit von 37:16 auf 36:48 min! Nicht ungewöhnlich und auch nicht sensationell. Nach 6 Monaten intensivem Training ist die Form nach 4 Wochen aktiver Erholung natürlich nicht weg. Aber der Körper ist vollständig erholt und der Kopf ist frei. Damit sind solche Leistungen möglich.