Scheinbar leicht, aber dennoch macht die maximale Streckenlänge einer Anzahl von Clubmitgliedern auch bei langsamem Tempo zu schaffen.
Schrieb mir doch einer der Betroffenen: „Ich habe ein Problem die 25 Kilometer-Runde zu schaffen. Ich kann machen was ich will, wenn ich über die 15 Kilometer komme, dann muss ich gehen. Und ich schaffe es auch nicht, wieder loszulaufen.“
Dazu sollte man wissen, dass dieser Läufer nach unseren Halbmarathonplänen trainiert. Dort werden diese besagten 25 Kilometer verlangt. Notfalls könnte man auch 20 Kilometer nehmen, aber die längere Strecke gibt mehr Sicherheit, Stabilität und schließlich und endlich auch schnellere Endzeiten.
Erst dachte ich, so eine Sache ist doch banal, aber nach einem Telefongespräch kam etwas Licht in den Schatten. Dieser Läufer hatte eine 25 Kilometer Runde. Vor dieser stand er schon vor dem Trainingsstart mit den sagenhaften vollen Hosen. D.h. er hatte schon vor dem Start Angst, diese Runde wieder nicht schaffen zu können.
Damit wurde mir dann auch klar, dass er dieses lange Training einfach nur verkrampft laufen konnte. Auch wenn er, wie er sagte, manchmal locker loslaufen konnte. So wartete er doch immer mit Angst darauf, dass der Einbruch nun bald kommen würde.
Wenn man dieses ganze Geschehen betrachtet, dann bremst sich der Betroffene nicht körperlich, sondern geistig selbst aus. Als ich dann so zurück dachte, erinnerte ich mich daran, dass solche Sachen in der Vergangenheit schon oft vorgekommen sind. Dies war immer der Fall bei den 35 Kilometern, die wir in der Marathonvorbereitung laufen.
Diese Marathoner hatten noch größere Probleme als das oben beschriebene Clubmitglied. Denn bei denen kam der Einbruch in der Regel immer bei 25 Kilometern. Unterstützt wurde dieser scheinbare Leistungsschwund durch den Anstieg der Herzfrequenz. In diesem Bereich ist so etwas absolut üblich, hat aber keinerlei Einfluss auf die Fähigkeiten des Läufers.
Und da kamen dann mehrere Sachen zusammen: Die steigende Herzfrequenz, schmerzende Muskulatur und eventuell dann auch noch eine anstehende Endbeschleunigung. Das Ganze türmt sich zu einem Berg von Problemen auf, die diese Läufer und Läuferinnen verkrampfen ließen.
In meiner aktiven Zeit ist mir so etwas auch passiert. Einmal war ich bei Kilometer 25 so fertig, wie ein Gepard nach einer verfehlten Gazellenjagd. Ich war so erschöpft, dass ich Autofahrer angebettelt habe, mich zurück mit nachhause zu nehmen.
Also, ist einerseits eine lange Runde ein Vorteil durch Abwechslung und Freude, diese hinter sich gebracht zu haben. Andererseits aber die lange Distanz, die Angst verbreitet, so wie in den obigen beschriebenen Fällen. So stellt sich die Frage, ob es nicht noch eine andere Möglichkeit gibt, die diese Angst nicht verbreitet?
Natürlich, die gibt es in einem breiteren Rahmen. Ich empfehle zur Erweiterung der maximal möglichen Laufdistanz, eine Pendelstrecke zu nutzen. Die Länge sollte zwischen einem und fünf Kilometern liegen. Am besten sind fünf Kilometer.
Wenn du so etwas einmal versuchen möchtest, läufst du bis zum abgemessenen 5-Kilometerpunkt, wendest und läufst die gleiche Strecke wieder zurück. Das machst du so lange, bis du die ganze Distanz hinter dich gebracht hast. Bei jeweils 35 oder 25 Kilometern musst du bei 2,5 km wenden, damit du auf die letzten fünf Kilometer wieder am Ziel bist.
Die Pendelstrecke wäre eigentlich das Gleiche wie eine Runde. Nur hast du beim Pendeln die Möglichkeit, am Startpunkt Ernährung aufzunehmen, was im Anfängerbereich sehr vorteilhaft ist. Entsprechende Getränkeaufnahme ist die einfachste Form der Trainingsernährung.
Später, wenn du die ganzen langen Runden schaffst, musst du dir diese Angewohnheit abgewöhnen und nach Möglichkeit keine Energie auf der langen Belastung zu dir nehmen. Du kannst im Newsletter-Archiv über dieses Thema nachlesen.
Nun kommt das eigentliche Thema, wenn du noch weit davon entfernt bist 25 (35) Kilometer zu laufen. Du kannst zum Beispiel nur 15 Kilometer in einem Stück durchlaufen und möchtest auf 25, dann machst du dir einen einfachen Plan:
Du verlängerst jede Woche deine maximal mögliche Distanz um einen Kilometer:
1. Woche 15 km
2. Woche 16 km
usw. bist du die 25 Kilometer geschafft hast.
Nun weiß ich aber auch, dass es einige Personen gibt, denen es Schwierigkeiten macht, die maximale mögliche Distanz jede Woche um einen Kilometer zu verlängern. Dann nimmt man eben nur einen halben Kilometer.
Wenn du betroffen bist, dann wähle dir die Verlängerungsdistanz selber aus. Aber eines gibt es auf jeden Fall nicht: Die Einheit und die Verlängerung zu streichen oder zu verkürzen. Diese Art des Aufbaus kann jeder und du wirst es auch schaffen.
Wenn du schon ein alter Hase bist, und locker in jeder Woche deine 40 Kilometer in einem runter spulst, dann lächele nicht abschätzig über diesen Text. Es gibt genügend Personen, die aufgrund ihres erhöhten Körpergewichts in diesem hier beschriebenen Dilemma stecken.
Und du wirst nicht glauben, wie viele von denen, die heute noch fett sind, einmal an dir vorbei laufen können. Solche Clubmitglieder haben wir im Verlauf der Jahre oft genug zum Erfolg gebracht.