Die Schlamperei ist vorbei! Warum? Ich schreibe diesen Artikel am 1. August. Noch gestern lief die Regenerationsperiode und jetzt müssen wir alle wieder loslegen bis der Asphalt glüht.
Du solltest dich einmal auf die Waage stellen und die lügt nicht. Es gibt kaum jemand, der in diesem Sommer nicht ein paar Gramm zugenommen hat, in der Regel sind es ja Kilogramm.
Und wenn du im diesem Herbst noch etwas reißen möchtest, dann solltest du schleunigst dieses Übergewicht verschwinden lassen. Die Zeit der großen Halb- und Marathonläufe beginnt in Kürze und jetzt geht es im wahrsten Sinne an das Eingemachte.
Es ist sicher eine Binsenweisheit, dass jeder von uns - bis zu einer gesundheitlich akzeptablen Grenze natürlich - möglichst leicht in ein 42,2 km-Rennen gehen sollte. Dicke Bäuche, runde Oberschenkel und die ausladenden Teile, die darüber sitzen, tragen nicht gerade zur Leistungsverbesserung bei.
Na klar, dass weiß jeder. Ist dir aber auch klar wie viel schneller du z.B. mit 5 kg weniger Gewicht laufen könntest? Sie brauchst weder zu raten noch zu spekulieren. Du kannst deine Endzeit nach Gewichtsverlust exakt mit unserem Gewichts-Zeit-Rechner ermitteln.
Oder Holger Meier, der es nie schaffen konnte unter die 3:00 h zu kommen. Er hat eine Bestzeit von 3:04. Holger hat aber bei 72 kg Gesamtgewicht zur Zeit 4 kg Übergewicht.
Würde er die abnehmen, dann könnte er locker 2:55 laufen. Bitte erzählen Sie diesem Typen nichts von dieser Möglichkeit, denn wie allgemein bekannt ist, ist Holger die mieseste Type, die in der ganzen Marathonszene herumläuft :-)
Natürlich könntest du auch z.B. ausrechnen, was du nach einer Gewichtsabnahme auf kürzeren Strecken laufen würdest. Ich habe es auch ausprobiert. Bei der Eingabe von 45 min über 10 km, stellt der kg-Zeit-Rechner mir bei einer Abnahme von 7 kg eine Zeit von 42:05 in Aussicht. Ist doch toll, oder?
Nutze deine Chance! Laufe deine Traumzeit. Es ist nicht immer das Training, auch mit Gewichtsminderung sind große Leistungs-Fortschritte zu erzielen. Viel wichtiger zu dieser Jahreszeit ist der Hinweis, dass für uns jetzt im August genau der Zeitpunkt gekommen ist, unser optimales Wettkampfgewicht zu erreichen.
Ich nehme einmal an, dass auch du noch nicht ganz auf diesem Optimum bist. Und du wirst sicher zwei Sachen denken: 1.: Warum soll ich denn jetzt schon mein Optimalgewicht erreichen, es ist doch noch lange hin bis die wichtigen Wettkämpfe stattfinden? Und 2. Wie soll ich denn abnehmen und trainieren?
Du kannst ja einmal im Bekanntenkreis herumfragen, dann gibt dir garantiert jemand den Tipp mit einer Diät oder rät dir zu FdH. Dann wird dir schon schlecht bei dem Gedanken, was du da alles essen und nicht essen sollst. Zudem gibt es wohl mehr nicht funktionierende Diäten auf dieser Welt, als fette Langstreckenläufer.
Aber wie auch immer, fast jeder von uns könnte noch ein oder zwei kg abnehmen. Das lohnt sich. 1 kg weniger bringt über 10 km etwa 30 sec, über HM eine Minute und im Marathon 2 min Zeitreduktion. Denke einmal daran, wie viel du trainieren musst, um dich um diese Zeiten zu verbessern.
Der Weg zur Leistungsverbesserung über Gewichts-reduzierung ist leichter als über Training. In dem Moment, in dem ich diesen Satz schrieb, dachte ich schon wieder an einige Damen, - Entschuldigung, es sind niemals Herren - die mich als Auslöser von Magersucht beschimpfen. Bitte lasse mich mit diesem Thema zufrieden.
Es geht hier nicht um das letzte Gramm, sondern um die paar kg Fett, die du zu viel auf den Rippen hast. Und du weißt genau wo die sitzen. Und die kommen jetzt runter, nicht mehr und nicht weniger. Und wie sollst du das machen?
Ganz einfach: Nur ein kleines bisschen weniger essen als dein Körper braucht. Und mehr Eiweiß und weniger Kohlenhydrate. Es geht hier nicht um hungern, sondern um regelmäßige Mahlzeiten, die du beendest bevor du ganz satt bist.
Das ist nicht einfach, sondern schmerzhaft und unangenehm. Aber es wirkt 100-%-ig. Ich mache das seit Jahrzehnten und es klappt immer. Ende Juli stelle ich mich auf die Waage. Stürze vor Schreck von ihr herunter, schäme mich 5 min, rappele mich wieder auf und entwerfe den Schlachtplan.
1. schränke ich meine Nahrungsaufnahme ein und 2. trainiere ich mehr und 3. beklebe ich meine Weinflaschen im Keller mit einem Totenkopf. Und dann geht es los. Es wird jede Mahlzeit gegessen, aber kurz vor dem vollständigen Sättigungsgefühl aufgehört. Das stellt sich später ein. Mein Training verlängere ich wie und wo es geht.
Dann passiert folgendes: 1 - 2 Tage geht es gut mit dem Training und weniger essen. Dann wird es furchtbar, deine Speicher werden immer leerer und du kannst kein gewohntes Tempo mehr halten. Deine Atemfrequenz erhöht sich deutlich. Eine Folge der Abkehr vom Kohlenhydrat- hin zum Fettstoffwechsel.
Und das ist schon der Punkt, an dem die meisten dieses Verfahren abbrechen. Das nicht mehr erreichbare gewohnte Trainingstempo zwingt dem unerfahrenen Läufer wieder die Kalorien rein und pflegt das Hüftgold.
Das Trainingstempo ist der Fetisch des Läufers, wenn das nicht mehr erreicht werden kann, dann bricht seine Welt zusammen. Da reicht oft schon eine verkorkste Tempoeinheit.
Im Gegensatz dazu der erfahrene Läufer. Der weiß ganz genau: Wenn ich schon bei niedrigem Tempo hechele und pfeife, dann bin ich auf dem rechten Weg. Mein Körper verbrennt Fett. Und das ist unangenehm, besonders dann, wenn sich deine "Holgers" über dich lustig machen, weil du keinen Berg mehr hochkommst.
Dafür kannst du aber abends auf die Waage schauen und sehen wie dein Fett 100 g-weise schwindet. Aber du musst lange leiden. Erst nach 10 - 14 Tagen kommt die Leichtigkeit und Kraft zurück. Und nach 3 Wochen fliegst du über Berge, Felder und "Holgers". Das sind die schönsten Momente in deinem Läuferleben. Du bist wie ausgewechselt.
Jetzt kannst du deutlich schneller trainieren und deine Wettkämpfe sitzen auf Anhieb. Du hast 3 Wochen Hunger und Leid für monatelange Freude und Glück eingetauscht. Und mehr Essen kannst du auch wieder. Du brauchst dazu nur zwei Sachen: Willen und Disziplin.
Vielleicht wirst du denken, der Peter Greif ist doch ein Spinner, das klappt doch niemals. Das ich ein Spinner bin, weiß jeder, aber trotzdem klappt Gewichtsreduzierung und Leistungsverbesserung innerhalb von 3 Wochen.
Und du solltest wissen, dass es Menschen gibt, die höchstwahrscheinlich keine Spinner sind, aber solche Dinge wie oben beschrieben erklären können, in dem sie sich dem "Hungertraining" von einer anderen Seite nähern. Weiteres zu diesem Thema in der nächsten Woche mit dem Newsletter vom 23.08.2016 in Teil 2.