Als begeisterter Surfer und Kiter liebe ich das Meer und die Seen mit ihren Stränden. Im Sommer radele ich in jeder freien Minute mit der Familie an einen der nahegelegenen Badeseen in unserer Umgebung. Der Sprung ins erfrischende Nass oder das Herumtoben mit meiner Tochter am Strand sind herrlich. Wenn ich allerdings nach links und rechts schaue, bekomme ich immer öfter Alpträume.
Egal ob ich nun am Strand bin oder durch die Innenstädte laufe, gefühlte 80% der Menschen denen ich begegne sind übergewichtig bis fett. Am Strand fällt es natürlich noch mehr auf. Wenn ich allerdings 10- oder 12-jährige Kinder mit Hängebauch sehe, dann kommen mir schlicht die Tränen. Die Zukunft dieser Kinder ist ziemlich klar vorgezeichnet.
Du denkst das sind Einzelfälle? Nein, ich habe ganze Schulklassen in dem Alter gesehen, da war die Hälfte der Kinder einfach dick. Es lässt mich jedesmal kopfschüttelnd zurück. Wenn ich die Kinder dann allerdings mit ihren Eltern sehe oder wie gesagt einfach durch unsere Innenstädte schlendere, dann wird mir klar, das Übergewicht gesellschaftsfähig ist. Kinder, Jugendliche, junge und ältere Erwachsene mit unfassbarem Übergewicht. Ich schreibe diesen kleinen Artikel gerade in einem Cafe auf unserem Markplatz. In dem Augenblick in dem ich aus dem Fenster blicke, schoben sage und schreibe 10 von 10 Personen ihre dicken Bäuche am Fenster vorbei. Puh, Nr. 11 und 12 waren 2 schlanke Frauen. Die Welt ist noch nicht ganz verloren!
Übergewicht mache ich für mich an einem vorhandenen Bauchansatz fest. Es ist meine persönliche Definition. Wie man seinen eigenen Körper, dieses einmalige und geniale Wunderwerk der Natur und der Evolution so dermaßen verunstalten kann, ist mir ein Rätsel. Die Gleichgültigkeit ist erschreckend. Nun kann ja zum Glück diesbezüglich jeder machen was er möchte. Wenn ich mir allerdings überlege, dass all diese Menschen ihren durch Übergewicht selbstgemachten Diabetes, Bluthochdruck, Herzinfarkt, chronische Krankheiten, Gelenkprobleme, … auch von meinen, im Solidar-Prinzip gezahlten, Krankenkassenbeiträgen behandeln lassen, dann werde ich sauer. Beim Blick in Bundestag, Landtag oder Stadtverordnetenversammlung…, du weißt was ich meine. Hier werden Entscheidungen von Menschen getroffen, die ihren eigenen Körper nicht im Griff haben. Kein schönes Gefühl.
Übergewicht macht krank. Eine alte Weisheit. Die Auflistung der entsprechenden Krankheiten erspare ich mir. Alles allseits bekannt. Wie es scheint, aber staatlich und ärztlich verordnet. Wie anders soll man sich die Empfehlung der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) zu 55-60% Kohlenhydraten in der Ernährung sonst erklären? Oder die Aussage von Hausärzten: „Das ist im Alter so. Da legt man zu.“
Die Lösung des Problems liegt doch seit Jahren vor uns. Low Carb, oder besser No Carb. Also ausdrücklich keine Diät, sondern eine genetisch korrekte Ernährung ohne Zucker und leeren Kohlenhydraten. Also eine Lebensweise die unserer Spezies angemessen ist, inklusive Bewegung. Lässt das Gewicht dramatisch in den Normalbereich schwinden und das bei jedem vorhandene Six-Pack sichtbar werden.
Die Realität sieht anders aus. Wenn ich am Wochenende früh zum meinem Training aufbreche, dann sehe ich die Käuferschlangen an den Bäckereien. Die Weizenmehl-Teilchen werden wie Trophäen zum heimatlichen Frühstückstisch getragen. In dem Cafe in dem ich wie gesagt gerade sitze, türmen sich eben diese Teilchen in den Brotkörben. Die entsprechenden Bäuche passen kaum hinter die Tisch. Ganz nach dem Motto: „ja was soll ich denn sonst essen? Hat meine Oma schon so gemacht“.
Weizenmehl hat nichts mit genetisch korrekter Ernährung zu tun. Seit ca. 13.000 Jahren gibt es den Ackerbau. Wie lange gibt es dagegen den Menschen? Wußtest du, dass wir genetisch noch lange nicht an die Produkte des Ackerbaus (Weizenmehl) angepasst sind? Wissenschaftliche Schätzungen gehen davon aus, dass dies noch 200.000 Jahre dauern wird. Leider sind inzwischen noch unsere so wunderbaren Lebensmittelzusatzstoffe (E xxx) dazugekommen. Die sind in diesen noch Schätzungen nicht enthalten.
Was hat das jetzt aber all das mit uns Läufern zu tun? Wir sind in der Regel schlank und bewegen uns. Leider habe ich bei unseren Fettmessungen auf vielen Marathon-Messen anderes gesehen. Herren mit weit jenseits der 20% Körperfettanteil. Über die Damen schweige ich an dieser Stelle. Immer wieder bekomme ich Mails von Greif-Club-Mitgliedern, die verletzt waren und in dieser Zeit 20 kg zugelegt haben oder selbst im Training feststellen, dass sie zuviel auf den Rippen haben. Bei Trainingsplan-Bestellungen sind Gewichtsangaben von über 90 oder 100 kg keine Seltenheit! Diese Läufer sind aber max. 1,85 m groß.
Es ist keine Frage der Veranlagung. Auch ich hatte vor 35 Jahren (vor meiner Laufkarriere) eine Phase, in der ich ruckzuck durch entsprechende Ernährung und kaum Bewegung 15 kg zugelegt habe. Dies wäre auch ungebremst weitergegangen wenn ich nicht die Kurve bekommen hätte.
Dass du nur durch Training kurzfristig nicht abnimmst ist bekannt. Das frustriert gerade Neueinsteiger oft. Gründe sind u.a. das dein Körper zusätzliche Wasserspeicher anlegt und Muskeln mehr wiegen als Fett. Daher hilft dann nur eine entsprechende Ernährung. Eigentlich sollte eine entsprechende Lebensweise normal sein.
Die Formel ist relativ simpel:
Kohlenhydrate + Fett + (ggf. Alkohol) = Gewichtszunahme (das wäre die verbreitete Ernährung mit Pizza, Pasta, Brötchen, Zucker & Co.
Eiweiß + Gemüse + viel gutes Öl = rasante Gewichtsabnahme.
Was kommt dann auf den Tisch? Fisch, Fleisch, Eier, Nüsse, Gemüse aller Art, Quark, Avocados, Chia-Samen, … etwas Obst (Achtung Fruchtzucker!) und den einen oder anderen Eiweiß-Shake. Du entdeckst plötzlich völlig neue Rezepte, Nahrungsmittel und Geschmackserlebnisse und kannst dein Brötchen und Nudeln dahin werfen wo sie hin gehören.
Das dies in Verbindung mit Leistungssport funktioniert zeigen uns Top-Läufer wie Arne Gabius oder unsere Top-Triathleten. Bereits im letzten Jahr hatte ich in einem Newsletter-Beitrag beschrieben, wie ich z.B. ohne Kohlenhydrate eine 250 km Hitze-Radtour absolviert und am nächsten Morgen um 5 Uhr frisch und erholt aufwachte.
Du siehst, es ist ein Thema welches mich sehr bewegt und ich ewig schreiben könnte. Nicht zuletzt auch aufgrund meiner Tochter. Wenn Oma und Opa wieder mal mit dem Spruch „Es geht um Genuss! Ihr habt es schließlich auch bekommen.“ das Mästen der Kleinen mit Schokolade, Pommes & Co begründen, geht mir regelmäßig der Hut hoch. Daher versuche ich auch nicht die Leute auf der Straße zu missionieren, es gibt in der großen Familie genug Handlungsbedarf. Die vielen schlanken und sportlichen Kinder und Erwachsenen die es gibt, registriere ich natürlich mit Wohlwollen. Denen möchte ich hier natürlich nicht Unrecht tun.
In einer der nächsten Wochen werde ich nochmal auf die Low- bzw. No-Carb Ernährung bzgl. Sportverletzungen zurückkommen.