Der Kampf gegen das Übergewicht geht weiter. Heute Teil 3:
In der nächsten Woche werde ich an dieser Stelle über andere Möglichkeiten des Abnehmens berichten und wie du mit den Auswirkungen einer unterkalorischen Ernährung umgehst. Bis dahin kannst du schon einmal dein Gewicht um ein Kilogramm vermindern. Lege in dieser Sekunde den Schalter sofort um auf "Abnehmen"!!
In der letzten Woche hatten wir ja schon einmal über den Verlust von Winterspeck gesprochen. Hast du schon gehandelt oder läufst du immer noch mit deinem Übergewicht herum? Es ist anzunehmen, dass du schon ein paar Gramm verloren hast. Oder?
Im Augenblick befinde ich mich im Trainingslager in Conil/Spanien 02.2017. Wegen des zweimaligen täglichen Trainings hat hier niemand Probleme mit dem Gewicht. Und dies bei einem Essen, welches besser nicht sein kann.
Nach einer Woche kann man deutlich sehen, dass die Teilnehmer beiderlei Geschlechts an Gewicht verlieren. Und dies bei einem Verzehr von schier unsagbar großen Portionen. Gestern kam der hier anwesende R. mit einem Teller von gemischten Nahrungsmitteln an den Tisch, wie ich ihn fast noch nie gesehen habe.
Es konnte kaum jemand glauben, dass er diesen Berg vertilgen könnte. Denkste! Er holte sich noch einmal solch eine Portion. Insgesamt war das ganze schamlos. ;-)
Andere schlugen und schlagen eine Taktik ein, indem sie stundenlang mäßige Portionen verschlingen. Sie meinen, dass diese Handhabung nicht erkannt werden kann. Aber wie auch immer, es nimmt niemand praktisch zu.
Ich möchte vorher noch auf die Theorie eingehen, die hinter der Methode des frühzeitigen "Tellerweg- Schiebens" steht. Diese Theorie fand ich in einem Text, der lautete: "Lebensdauer: Warum weniger essen jung hält" (netdoktor.de: 21.09.07). Die Autoren beschrieben, dass es schon länger bekannt ist, dass Menschen, die sich unterkalorisch ernähren (verminderte Kalorienaufnahme) länger leben.
Amerikanische Forscher lieferten schon vor Jahren eine Erklärung für diese seit Jahrzehnten beobachtete Tatsache. Das Team um David Sinclair von der Harvard Medical School hat in Säugetierzellen zwei Gene entdeckt, die in einer Stresssituation wie Kalorienreduktion die Lebensdauer der Zellen steigern können. Über ihre Forschungsergebnisse berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin "Cell" (21.09.07).
Die neu entdeckten Gene greifen an einem Punkt in der Zelle an, der schon lange im Verdacht steht, für die Gesundheit und Lebensdauer der Zelle wichtig zu sein: den Mitochondrien. Als zelluläre Kraftwerke produzieren sie die für alle ablaufenden Prozesse notwendige Energie. Wenn ihre Leistung nachlässt, sind die Tage der Zelle gezählt.
Sinclair und seine Mitarbeiter fanden nun heraus, dass die Gene SIRT3 und -4 die Mitochondrien in Schuss halten können - gerade in kritischen Situationen wie etwa einer verminderten Kalorienzufuhr. Diese löst im Körper Signale aus, die in den Zellen das so genannte NAMPT-Gen aktivieren.
In der Folge steigt in den Mitochondrien die Konzentration an NAD. Dieses kleine Molekül kurbelt seinerseits die Aktivität von Enzymen an, die von den Genen SIRT3 und 4 produziert werden - mit dem Resultat, dass die Mitochondrien kräftiger werden und vermehrt Energie liefern.v
Dadurch verlangsamt sich der Alterungsprozess der gesamten Zelle. Noch sei unklar, welchen Mechanismus genau die erhöhten Spiegel an NAD sowie SIRT3 und 4 in der Zelle in Gang setzen, "doch wir sehen, dass sie das normale Selbstmordprogramm der Zelle abschwächen", sagen die Forscher.
Die Mitochondrien sind es.
Was hat nun das effektiver werden der Mitochondrien mit unserem Sport zu tun? Eine ganze Menge! Die Fitness der Mitochondrien, die auch als die Kraftwerke der Zelle bezeichnet werden, spielt eine entscheidende Rolle für die Lieferung von Energie unter Höchstbelastung, wie sie bei uns im Training und Wettkampf vorherrscht. Mitochondrien reagieren auf Training mit einer Vergrößerung. Besonders bei neuen starken Reizen erweitern sie sich, werden in Ruhe aber auch wieder kleiner.
Man nimmt an, dass der schnelle Leistungsrückgang in Ruhephasen zum großen Teil durch das "Abschlaffen" der Mitochondrien verursacht wird. Schon drei Tage ohne Training reichen aus, um einen messbaren Leistungsrückgang feststellen zu können.
Andererseits ist es so, dass schon 7-14 Tage besonders hartes und umfangreiches Training ausreichen, um eine geradezu erstaunliche Leistungssteigerung zu erzielen. Immer wieder erleben wir in unseren Trainingsurlauben Verblüffendes.
Darüber in der nächsten Woche mit dem Titel: Innerhalb von 14 Tagen in Hochform.