Eigentlich wollte ich in dieser Woche noch einmal auf die Getränke im Wettkampf zurück kommen. Aber leider schaffe ich dies nicht, denn wegen der Urlaubszeit fehlt mir die Mithilfe von Hansi Köhler an diesem Newsletter. Er ist im Übrigen am 27.07.2010 beim Triathlon in Hamburg gestartet. Ansonsten ist erst wieder in 14 Tagen im Büro.
Da er nun dafür nicht richtig trainiert hat und sich bisher auch nicht meldete, hoffe ich, dass er nicht ein kleines bisschen ertrunken oder nach 10 km vor Schwäche vom Rad gefallen ist. Aber selber schuld, seinen Worten nach, hat er sich von ein paar "Typen" überreden lassen beim Triathlon mitzumachen.
Ich möchte in diesem Newsletter noch einmal auf meinen Artikel "Der erste Marathon ist der leichteste" eingehen. Natürlich haben einige Leute gemailt und mich getadelt, wegen meiner Kritik an den wenig ehrgeizigen "Mitläufern". Mir wurde auch unterstellt, dass ich die langsamen Läufer(innen) verachte und auf sie herunter schaue.
Zu diesem gesamten Themenkreis gibt es natürlich noch einiges zu sagen. Mir war natürlich bewusst, dass ich mit meiner Kritik eine Gegenkritik auslöse. Aber das habe ich ganz gezielt gemacht und habe ebenso bewusst provoziert. Denn wenn das gesamte deutsche Marathonfeld immer mehr in ein Zeitloch fällt, dann muss schon einmal jemand den Finger in die offene Wunde legen.
Und da das nicht durch Drohen mit dem Zeigefinger geht, habe ich diese Provokation gewählt. Dabei war es aber nicht mein Ziel jemand zu kränken oder abzuwerten, sondern ich wollte aufrütteln und motivieren.
Jemand schrieb mir auch, dass ich die ganze Sache gelassen sehen und den Leuten ihren Spaß lassen sollte. Aber da verkennt sich der gute Mann ganz gewaltig. Ich bin mit Leib und Seele Trainer und mein Job ist andere Läufer zu motivieren und denen, die nicht richtig rennen wollen, auch einmal verbal in den verlängerten Rücken zu treten.
Da sollte man nicht zu viel von mir verlangen, denn "Hier stehe ich, ich kann nicht anders".
Ein völliger Schwachsinn ist natürlich, dass mir unterstellt wird, dass ich auf schwächere Läufer herabschaue. Es beziehen eine Menge Läufer(innen) Greif-Club-Trainingspläne und davon können auch eine große Anzahl noch gar keinen Marathon laufen.
Aber alle diese Menschen behandele ich gleich. Jede(r) kann mich anrufen oder mailen und sich von mir beraten lassen und niemand, wirklich niemand wird abgewehrt, weil er oder sie zu den Langsameren gehört. Da kann man gerne bei unseren Mitgliedern nachfragen.
Für mich ist nur eines wichtig: Wer sich von mir trainieren lassen will, der muss wollen. Das heißt, sich entwickeln wollen, um seine Leistung zu verbessern. Leute, die ausschließlich aus gesundheitlichen Gründen laufen, brauchen sich nicht an mich zu wenden. Dafür gibt es andere. Streicheltrainer, die loben wenn das T-Shirt leicht feucht ist, der Scheitel gerade sitzt und 5 km ohne Gehpause durchgelaufen worden sind.
Und selbst aus dem dicksten Fettsack und dem Minderwertigkeitskomplex Tragenden kann man einen guten Läufer machen. Der Wille und die Motivation versetzt Berge, lässt das Fett schmelzen und das Selbstbewusstsein steigen.
Leider hilft auch manchmal das beste Training nichts, denn wie ich in einem Artikel bei Sport und Training fand, gibt es eine genetische Ursache für mangelndes Leistungsvermögen. Diese Personen können viel trainieren und kommen doch nicht so recht vorwärts. Diesen Artikeln möchte ich hier in Auszügen wieder geben:
"Wer regelmäßig trainiert, verbessert seine Leistung. So sollte man meinen. Teilweise kann man trainieren so viel man will, doch die Leistung wird und wird nicht besser. Was bei den Betroffenen für Frust sorgt, kann genetische Gründe haben. Denn Forscher aus 14 Ländern haben ein Unfit-Gen entdeckt, das rund ein Fünftel der Menschen besitzen und das die Leistungsfähigkeit stark einschränkt.
Die internationalen Wissenschaftler von verschiedenen Instituten haben mehr als 600 Menschen befragt, wie sich ein regelmäßiges Training auf die Fitness auswirkt. Zudem stellten sie bei den Testpersonen die Fitness und die Herzleistung fest, indem sie den durchschnittlichen Sauerstoff-Verbrauch beim Sport überprüften.
Im Anschluss untersuchten sie die DNA und entdeckten 30 Gene, die die Sauerstoffaufnahme beeinflussen. Elf dieser Gene sollen für die Verbesserung der Ausdauer nach einem Training verantwortlich sein.
Genkombination verringert den Trainingseffekt
Bei dieser Untersuchung fanden die Wissenschaftler bei jedem fünften Studienteilnehmer eine bestimmte Genkombination. Diese Kombination erschwerte die Sauerstoffaufnahme, obwohl die Teilnehmer regelmäßig auf dem Fahrrad trainierten. Laut Forscher James Timmon war die Verbesserung der Fitness bei den Betroffenen trotz Trainings so gering, dass man sie kaum feststellen konnte.
Im Gegensatz zu den Testpersonen mit der "Unfit-Gen-Kombination" war der Trainingsfortschritt bei der Kondition bei den anderen Versuchspersonen deutlich feststellbar. Bei rund zehn Prozent der Beteiligten war der Fortschritt bereits nach einer kurzen Trainingsphase überdurchschnittlich groß.
Die Forscher wollen nun ihren Unfit-Gen-Test patentieren lassen und in rund einem Jahr auf den Markt bringen. Möglicherweise finden sie nun zum einen den Grund, warum viele Sportler in ihrer Leistung stagnieren und zum anderen einen Weg, trotz der ungünstigen Gen-Zusammensetzung einen Trainingsfortschritt zu erreichen. Es ist beispielsweise denkbar, durch eine bestimmte Ernährungsweise oder durch Training mit Gewichten einen Fortschritt zu erreichen."
Ich gehe jede Wette ein, dass diese Leute mit dem "Unfit-Gen" niemals versuchen werden einen Marathon zu laufen. Und es wird unter den Lesern dieses Newsletters auch kaum jemand zu finden sein, der dieser Gruppe zugeordnet werden muss.
Also betrifft uns das eigentlich überhaupt nicht. Wir kennen diese Personen doch schließlich alle aus unserer Schulzeit. Da gab es die, die waren steif, konnten aber laufen, einige konnten Fußball spielen, aber nicht turnen, andere waren kräftig, aber langsam und da gab es in jeder Klasse ein paar die konnten sportlich nichts, gar nichts.
Und die sind auch bis heute dabei geblieben: "Sport ist Mord!" Ich schreibe diese letzten drei Absätze nur, um dir die Idee zu nehmen, du würdest das Unfit-Gen in dir tragen und deswegen deine Zeiten ziemlich mäßig sind. Vergiss es, du kannst wenn du willst!!!