Überzeugende Konzepte und frische Ansätze
Wer seit Jahrzehnten Laufschuhe testet, häuft einiges an Expertenwissen an. Aber auch wir sind erstaunt wie schnell sich die Konzepte, Ideen oder auch Innovationen im Laufe der Zeit verändern. Ein Brooks Adrenaline GTS 22 hat nichts mehr mit seinem Urahn zu tun. Die Kategorisierungen wie „gestützte- oder gedämpft Laufschuhe“ werden verallgemeinert und die Nachhaltigkeit rückt in den Mittelpunkt.
Der grüne Weg und das Thema Nachhaltigkeit
Neben neuen Trends und Konzepten spielt das Thema Nachhaltigkeit nicht nur in der Welt eine entscheidende Rolle, sondern auch bei den Laufschuhherstellern. Früher noch belächelt und als „Schwachsinn“ abgestempelt, sind die heutigen Läufer wissbegierig und daran interessiert wie ein Schuh hergestellt wird. Das hat die großen Laufschuhhersteller zum Umdenken gebracht. So liefern Story‘s, Geschichten oder nachvollziehbare Kampagnen Informationen darüber, welchen Weg man bei einer Schuhherstellung bzw. Lieferung wählt und kann somit automatisch die einfachsten Fragen beantworten:
- Welche Materialien wurden verwendet?
- Unter welchen Bedingungen werden meine Laufschuhe produziert?
- Ist der Transportweg bzw. Fußabdruck CO2- Neutral?
- Was tut der Hersteller für die Umwelt?
Läufer schätzen diesen Einsatz und bleiben somit weiterhin ein treuer Partner ihrer Lieblingsmarke.
Die kleinen Marken machen es vor
Neben der Nachhaltigkeit scheinen auch neue Marken den Schritt geschafft zu haben sich den etablierten Herstellern zu stellen. Die Läufer sind Neuem gegenüber offen und sehr daran interessiert, Laufschuhe mit einzigartigen Konzepten auszuprobieren. So nehmen wir als Beispiel die Schuhe von True Motion. Die Marke gegründet, um den Ansatz der Mitbewerber entgegen zu wirken und anhand wissenschaftlicher Beweise Kategorisierungen unnötig erscheinen zu lassen. In Kombination mit ihrer U-Tech Technologie haben Sie daher einen Laufschuh entwickelt, der in der Running-Welt nicht mehr wegzudenken ist.
Das war damals so gut wie undenkbar, denn Hersteller wie Nike, Asics oder auch Adidas waren zu Beginn der Onlineshops das Maß aller Dinge!
Kategorien werden vereinfacht
Neben True Motion finden wir es wichtig, eine weitere Marke zu erwähnen. Brooks Running stellt bereits vor Jahren seinen grünen Weg und die Vereinfachung der Kategorien vor. Hier passte man sein gesamtes Sortiment den dazugehörigen Technologien an und konnte so die Läufer*innen ganz von ihrem Weg überzeugen.
Ein Beispiel hierfür?
Die klassische Kategorie „gestützte Laufschuhe“ hat sich schleichend in die Kategorie: „Support“ verwandelt. Im Endeffekt das gleiche, so soll der natürliche Laufstil nicht verändert und beim Laufen durch besondere Konstruktionen „unterstützt“ bzw. supportet werden.
Der Wandel der Zeit
Neben neuen Kategorisierungen, Schuhmarken oder Nachhaltigkeitsempfinden nehmen Läufer auch die Veränderungen der verschiedenen Laufschuhe war. So begann zu Anfang der 2010er Jahre das Barfußlaufen. Läufer liebten minimale Laufschuhe und das natürliche Gefühl beim täglichen Training- oder Wettkampf. Sie wurden in kürzester Zeit zum absoluten Renner und jede Marke begann diesem Trend zu folgen, bis sich „Experten und Spezialisten“ darum stritten ob diese Laufschuhe wirklich was taugen.
Damit läutete das nächste Zeitalter ein, denn Stabilitätsschuhe eroberten mit ihrem Support den Markt. „So viele stabile Laufschuhe wie zu dieser Zeit haben die Händler heute bestimmt nicht mehr verkauft…“ Auch das Ende war vorprogrammiert, denn die Stimmung zu dieser Zeit war extrem gedrückt, denn vermissten Läufer und auch Händler die klassischen Trainingsschuhe auf dem Markt.
Gesagt – getan. Die Hersteller stellten sich neu auf, präsentierten uns Händlern mal wieder ein neues Konzept…der Nachruf der Läufer wurde erhört, die Kategorien sind vereinfacht und die klassischen Läufer sind zurück – Yuhuuu ein Segen für die gesamte Laufwelt!
Carbon – Fluch und Segen zugleich
Ende 2019 nun ein weiterer Meilenstein von Nike. Eliud Kipchoge läuft einen Marathon unter 2 Stunden in 1:59:40. Die Schlagzeile geht viral und Nike’s Marketing Chef ist ein absolutes Genie. Es wird nicht darüber gesprochen, dass der Marathon unter perfekten Bedingungen, auf einer extra windstillen Strecke mit den besten Läufern stattgefunden hat – Nein, alles dreht sich um diesen einen Nike Schuh, den Kipchoge am Fuß trägt.
Mit einer verarbeiteten Karbonplatte entstand neben dem Barfußlauf- und Support-Hype nun auch der Carbon Wahnsinn. Für die Läufer gab es nur noch eins: „Carbon oder gar nichts“… Die Hersteller standen unter Druck und brachten in kürzester Zeit Laufschuhe mit eingearbeiteter Karbonplatte auf den Markt. Viele Läufer liebten diesen Trend und konnten anhand ihrer neuen Treter Bestzeiten erzielen, doch dass der Großteil in diesen Laufschuhen nicht laufen konnte, zeigt uns der Verlauf der Bestellungen und die Gespräche mit den Läufern.
Carbon ist cool, Carbon macht Spaß und garantiert auch Bestzeiten – doch musst du es laufen können, um das Potenzial auszuschöpfen! Dennoch eine weitere Bereicherung für die gesamte Laufszene.
Die Zukunft und neue Ideen
Was die Zukunft bringt, weiß wohl nur der Hersteller... Neben der Ukraine-Krise beschäftigt auch die Covid-19 Pandemie den Running-Markt bis zum Jahr 2023. Neue Innovationen werden vermutlich erst dann veröffentlicht. Bis dahin dürfte das Ziel sein, seine etablierten Modelle im Markt zu festigen und nachhaltiger zu werden. Dennoch, betrachtet man die Zukunft der Laufszene, scheint die Offenheit gegenüber was Neuem ungebrochen zu bleiben – so warten wir still und leise auf den nächsten Hype ;-)
