Das Frühjahr neigt sich dem Ende zu und die ersten Wettkämpfe haben wir bereits hinter uns gelassen. Für die meisten Läufer*innen heißt es sich daher langsam auf die Sommer-Regeneration vorzubereiten und sich auf das Highlight im Herbst zu konzentrieren. Dabei solltest du die nächsten 4 bis 5 Wochen nicht nur faul herumsetzen, sondern an deiner Schnelligkeit und deine läuferischen Fähigkeiten arbeiten.
Da viele von euch diese Zeit verschwenden, weisen wir immer wieder darauf hin, dass sich die Spreu vom Weizen, spätestens im Herbst trennen wird und du dringend an deiner Leistung arbeiten musst.
Daher fragen wir dich, zu welcher Kategorie gehörst du?
„Die Abschlaffer“, „die Durchtrainierer“ oder die „Gruppe 3“, die mit dem Plan und dem dazugehörigen Training einverstanden ist. Gerne erläutere ich dir die einzelnen Gruppen auch nochmal kurz:
Die Abschlaffer: Diese Gruppe lässt es aktuell schleifen und findet kaum Motivation zum Training. „Der nächste Marathon ist noch viel zu weit entfernt und auch der Urlaub steht kurz vor der Tür. Das trainieren im Urlaub macht kein Spaß und die Temperaturen sind auch viel wärmer als im Herbst...“ Das ist nur ein Teil der Aussagen die wir hier täglich hören, doch gegen das Tempotraining was dich maximal 1- Stunde im Urlaub kostet spricht nichts, aber hilft dir entscheidend zum weiterentwickeln deiner Fähigkeiten!
Die Durchtrainierer: Diese Gruppe hasst die kurzen und intensiven Einheiten und fokussiert sich meist nur auf die langen Läufe. Eine Pause gibt es nicht und nach dem Plan haben die meisten eh keine Lust zu trainieren. Das dies der völlig falsche Ansatz ist, wird den meisten kurz vor dem Wettkampf klar und versuchen dann auf Biegen und Brechen noch etwas aus dem Training herauszuholen - dafür ist es aber viel zu spät! Die unmittelbare Marathon-Vorbereitung dauert nicht mehr als 6-Wochen und auch die kurzen Einheiten wie z.B. 20 x 200 m oder 20 x 400 m sind extrem wichtig für deinen Lauf im Herbst. Nutze die Zeit auch bei angenehmen Temperaturen kurze, schnelle und auch intensive Einheiten zu trainieren als nur einen langsamen Dauerlauf zu absolvieren.
Die Gruppe 3: zu der du hoffentlich gehörst, lässt sich auf das Training in der Sommer-Regeneration ein und verbessert so Ihre Leistung und individuellen Fähigkeiten. Dabei solltest du die intensiven Einheiten und wöchentlichen Wettkämpfe zusammenbauen. Gemeint sind die aktuellen Einheiten 20 x 200 m oder auch 20 x 400 m. Die ganze Elite läuft diese Stadionrunden, vom Marathonläufer bis zum Sprinter. Die Anzahl der Wiederholungen und die Pausenlänge unterscheiden sich dabei natürlich je nach Distanz.
Einem Läufer lässt sich leicht die Wichtigkeit der Ausdauerfähigkeiten erklären. Das wird auch recht schnell eingesehen. Das aber auch sehr schnelle Läufe über 200 und 400 m ebenso wichtig sind, ist nicht so einfach zu vermitteln. Das Problem ist, das viele die Tempovorgaben bei den 200 und 400 Meter Läufen nicht einhalten können. Sie sind es nicht gewohnt so zu laufen und haben auch nicht genug ausgeprägte Schnelligkeit.
Wir können dir nur raten, versuche es! Du wirst Erfolg haben. Kämpfe um jede Zehntelsekunde, du wirst sehen, du verbesserst dich egal in welchem Alter du bist! Verdränge den Gedanken, dass du nicht richtig schnell laufen kannst. Du kannst es! Jeder kann das! Gehe NICHT nach dem ersten Versuch aus Frust in den Wald und mache einen flotten Dauerlauf. Damit erreichst du nichts! Denn du tust nur das was du schon seit langem sehr gut kannst. Trainingseffekt null…
Hier noch ein kleiner Tipp:
Bestreite einen wöchentlichen Bahnwettkampf zwischen 1.000 und 5.000 m und arbeite so an deiner Schnelligkeit. Du kommst aus dem gewohnten Marathon-Training heraus und forderst dich selbst Woche für Woche. Halte das ganze konstant bis 1 Woche vor Ende der Sommer-Regeneration und du wirst sehen, die Einheiten sind nicht nur effektiv sondern auch kaum Zeitaufwendig. Meist erreichst du sogar persönliche Bestzeiten und findest sogar gefallen an der Abwechslung gegenüber dem normalen Marathontraining.
Um dich langfristig zu verbessern, nutze also die schnellen Einheiten und wirf Sie nicht einfach weg. Jedes Training bringt dich voran und wird dir am Ende helfen dein Wettkampf-Ziel zu erreichen.