Immer wieder erfreulich sind Briefe von Menschen, die mit meinen Plänen ein Ziel oder gar ihr läuferisches Lebensziel erreicht haben. Ich stelle diese Schreiben selten heraus, weil in den meisten darüber geklagt wird, wie lange man es denn mit anderen Plänen versucht habe und immer wieder gescheitert ist.
Nun sagte mir ein Freund, dass das falsche Bescheidenheit sei. Und so habe ich mich entschlossen, einmal ein paar dieser Schreiben an dieser Stelle hier zu veröffentlichen. Nicht, dass du nun denkst, ich stelle solche Mails einfach nur so in den Newsletter, mitnichten, ich habe jeden Autor vor der Veröffentlichung gefragt. Ich habe besonders die ausgesucht, bei denen die Freude und Euphorie nach der gezeigten Leistung authentisch rüber kam. Wie hier nachfolgend bei der Mail von Martin Butzer:
23. Oktober 2008 21:12, Betreff: Countdown
Lieber Peter Greif,
in den letzten zwei Jahren habe ich nach Trainingsplänen von Herbert Steffny versucht die 3:30h zu knacken. Trotz Vorleistungen von 41:24 auf 10 km und 1:33:36 HM ist mir dies nicht gelungen. Ich muss leider sagen, dass ich bis auf eine 3:45h im letzten Jahr in Essen keine guten Zeiten gelaufen bin. In diesem Frühjahr in Duisburg war es eine 3:53 h. Ich war frustriert und enttäuscht. Im August habe ich dann mit meiner Marathonvorbereitung für den RWE Marathon am Baldeneysee begonnen. Gleichzeitig habe ich mich in verschiedenen Foren rumgetrieben weil ich mich nicht mehr auf Steffny verlassen wollte. In einem dieser Foren stand der Tipp: "Versuch es doch mal mit einem Trainingsplan von Greif".
Ich wußte nicht wer du bist, kannte deine Methoden nicht, war aber frustriert genug alles auszuprobieren was mich schneller macht (bis auf Doping natürlich). Also bin ich auf deine Homepage gesurft und habe mir den Countdown runtergeladen. Der Stil in dem du schreibst gefiel mir sofort. Endlich jemand der Leistung fordert ohne Kompromisse. Das war es was ich wollte, hartes Trainig, schnelles Training. Ich hatte die Nase gestrichen voll von den Schleichereinheiten der letzten Jahre bei denen ich immer das Gefühl hatte ich muss mich zurück halten. Kurz, ich war richtig heiss!
Der Zufall wollte das ich noch genau 8 Wochen bis zum RWE Marathon hatte. Dein Plan passte also. An dieser Stelle noch ein paar kleine persönliche Eckdaten. Ich bin zwei Meter groß und wog zu Beginn des Countdown 100kg. Ein echter Marat(h)onni also. Ich will es kurz machen. Es fiel mir nicht leicht am Anfang. Ich war kaputt wie ein Hund, hatte aber im Ohr, "...ab der dritten Woche wird alles leichter". Das kann ich heute nur bestätigen. Ich merkte das ich Gewicht verlor (an den Marathon Start ging ich schließlich mit 94 kg) und schneller wurde, das Trainig mir leichter fiel und ich mich nach jeder Einheit schon auf die nächste freute.
Dann kam die Woche in der du den Halbmarathon empfiehlst. Der Test!!! HM in Marl durch die Haard, sandiger Boden matschiger Boden, stark welliges Profil. Der Lauf der Wahrheit. Ich ging, so wie du es voraus gesagt hast mit weniger Gewicht und einer guten Portion Selbstbewusstsein in den Wettkampf. Schließlich hatte ich die letzten vier Wochen ja deinen Trainigsplan durchgehalten! Und einige Leistungen in den Intervallen dabei deutlich unterboten.
Auch taktisch hielt ich mich an deine Konzepte (Lauf langsam los!). Ab Kilometer 15 dachte ich, das meine Uhr nicht richtig tickt. Oder hatte ich aufgrund der Tatsache das ich Brillenträger bin und die Läufe ohne Brille mache Kilometer 15 mit Kilometer 13 verwechselt? Nein, weder noch. Bei Kilometer 16 war klar, das dies einen neue Bestzeit werden kann. Und ich hatte noch so viel Kraft, dass ich beschloss die Läufer vor mir anzugreifen. Also volle Pulle weiter, zum Angriff geblasen und kurz vor dem Ziel das gute Gefühl noch einige Läufer eingeholt zu haben. Dann der Blick auf die Uhr. Jubel, Jubel, Jubel!!! Die Uhr stand bei 1:30.30 h. Bestzeit um 3Minuten und 6 Sekunden unterboten.
Und das aus dem Training heraus! Einer der überholten Läufer, deutlich kleiner und leichter als ich, meinte im Ziel zu mir:" Ich dachte der unglaubliche HULK überholt mich, noch bevor ich dich sehen konnte habe ich deine Schritte gehört und als du neben mir auftauchtest wurde es dunkel. Ich habe noch versucht dran zu bleiben aber an der letzten lang gezogenen Steigung hatte ich keine Chance mehr. Glückwunsch!"
Diesen Schub guter Laune und Endorphine nahm ich mit in die weitere Marathonvorbereitung. Den brauchte ich allerdings auch, insbesondere für die 35er mit Endbeschleunigung (sehr hart, aber geiles Gefühl wenn man es geschafft hat!). Inzwischen hatte ich mich auch eingehender mit deiner Homepage beschäftigt und das komplette Newsletter-Archiv gelesen. Motivation pur!
In den letzten Tagen vor dem Marathon habe ich auch deine Ernährungsempfehlungen umgesetzt und auch den Ratschlag mit dem Apfelessig brav befolgt. Drei Stunden vor dem Marathon habe ich dann gefrühstückt. Mein Lieblingsfrühstück vor großen Anstrengungen: Pfannkuchen mit Marmelade. Ich tue in meine Pfannkuchen allerdings eine gehörige Portion Haferflocken hinein (vorher einweichen damit der Pfannkuchen schön zart bleibt). Wenn du Interesse an meinem Rezept hast schicke ich es dir gerne zu. Dazu einen halben Liter Ultrastarter. Eine viertel Stunde vor dem Start habe ich entsprechend deiner Empfehlung dann einen dreiviertel Liter Wasser getrunken.
Während des Laufs habe ich nichts gegessen und nur Wasser getrunken! Das erste Mal, ohne Krämpfe, kein Mann mit dem Hammer, bis Kilometer 35 ein sehr gutes Gefühl und eine durch dein Training gestählte Psyche, HM Bestzeit im Hinterkopf. Auf den letzten Kilometern musste ich natürlich kämpfen, ich wurde aber nicht langsamer. Im Ziel blieb die Uhr bei 3:28:52 h stehen!!! Totaler Triumph! Platz 100 in der M40 (ich bin 41 Jahre alt). Ich möchte dir also noch einmal danken. Hätte ich vorher gewußt, dass du auch am Baldeneysee bist, hätte ich mich sofort persönlich bei dir bedankt. So tue ich dies auf diesem Wege.
Mit sportlichen GrüßenMartin Butzer
FC Stoppenberg Leichtathletik Team
Dieser Brief von Lutz beschreibt schön die Emotionen, die jeden Läufer und jede Läuferin im Ziel durchströmen, wenn man eine der berühmt berüchtigen "Mauern" geknackt hat.
3. November 2008 09:18
Hallo Peter,
ein ganz großes Dankeschön für Deinen Trainingsplan!!!
Ich habe Dich 2005 beim Hannovermarathon auf der Strecke kennen gelernt, dort bin ich nur auf 3:16 gekommen.
Seit dem habe ich mit allen möglichen Trainingsplänen versucht mein großes Ziel zu erreichen: Marathon unter drei Stunden.
Meine bisherige Bestzeit von Köln 2007 lag knapp über 3:13. Dann habe ich im Marathonteam der Dt. Vermögensberatung Dirk Strohbach kennen gelernt, der mich auf Deinen Countdown zur Bestzeit verwiesen hat. Nachdem ich in Wien 2008 wieder den Leistungsabfall ab km 30 hatte habe ich nun endlich nach Deinem Plan trainiert.
Mit Freude habe ich am 26.10.08 in Frankfurt gespürt, wie ich ab km 25 schneller wurde ohne eigentlich richtig Gas zu geben. Obwohl ich dann die letzten beiden km "nur" noch die 4:15 pro km halten konnte, bin ich mit Tränen in den Augen völlig kaputt bei 2:57:40 in der Festhalle durchs Ziel gelaufen.
Nochmals Danke! - Ich werde Dich und Deinen Shop und Deine Trainingspläne stets weiter empfehlen!
Mit sportlichen GrüßenLutz Dildey
Auch Alexander hat das gespürt, wo für sich das ganze Training gelohnt hat. Und dann sind die Freudentränen auch eines 35-jährigen Mannes mehr als erlaubt.
Auch ich muss zugeben, dass mir in diesem Jahr im Ziel des Essen-Marathons, als Tobias Sauter die 2:20 h zertrümmert hatte, auch die Tränen gekommen sind. Das rührte vielleicht auch daher, weil es auch mein großes Ziel war einmal 2:19 zu laufen, was mir aber leider niemals gelang. Irgend jemand oder etwas war dagegen. Und ich fühlte in dieser Sekunde des Zieleinlaufs: Tobi hat mich gerächt, er ist auch für mich gelaufen.
Datum: 30. Sep. 2008 - 16:27
Hallo Herr Greif,
ich möchte Ihnen in Lob aussprechen! Ich habe mich mit Ihrem "Countdown zur Bestzeit" auf den Berlin Marathon vorbereitet. Es war mein allererster Marathon, den ich vergangenen Sonntag in Berlin gelaufen bin. Ich habe die Vorbereitung sehr Ernst genommen, so dass meine Gattin schon meinte, dass ich total spinne.
Ich habe das Programm der 6 Einheiten pro Woche durchgezogen und dabei ca. 750km zurückgelegt. Aufgrund der Anleitung in Ihrem Plan war mein erster Marathon ein voller Erfolg. Ich hatte das Training auf eine Zielzeit von 3:05 ausgelegt. Ich war dann aber sehr mutig, weil ich mich wirklich topfit gefühlt habe, und habe die 3 Stunden Marke angegriffen. Ich bin am Sonntag dann nach sensationellen 2:59:19 im Ziel angekommen. Im Ziel war ich so vor Freude gerührt, dass mir die Tränen kamen (und das bei einem 35 jährigen Mann!)
So, dass wollte ich loswerden. Leider hatten Sie am Freitag auf der Messe in Berlin keine Zeit für einen kleinen Plausch, vielleicht das nächste mal.
Viele Grüße aus LaupheimAlexander Schwarz
Startnummer: 26727
Das Schreiben von Marc zeigt sehr schön, wie viele Talente wir eigentlich in Deutschland haben. Er trainiert nicht einmal mit vollem Einsatz, ist zwischendurch noch verletzt, setzt aber einige Instrumente geschickt ein und läuft ohne Probleme unter 3 h.
Donnerstag, 2. Oktober 2008 11:19
Betreff: Danke für Hilfe bei Sub-3 in Berlin
Hallo Peter und Greif-Team,
ich gehöre zwar zu der Kategorie Läufer, die nicht wirklich ernsthaft trainieren kann (bzw. noch zu viele andere Dingen wichtig findet). Dennoch haben die Empfehlungen im Countdown und Newsletter auch mir richtig geholfen. Daher wollte ich Euch gern eine Rückmeldung geben und mich herzlich bedanken:
ERNÄHRUNG: Ich habe nicht wie früher nur auf KH sondern auch auf Eiweiß geachtet, und habe den Tip zu Herzen genommen, mal richtig früh zu frühstücken.
FETTVERBRENNUNG: Mein ernst gemeintes Vorhaben, endlich mal die langen Läufe zu machen, scheiterte an einer Achillessehnen-Entzündung im Sommer. 2 Wochen mit 0 Lauf-km, dann nur vorsichtiger Wiedereinstieg, also richtig lang konnte ich gar nicht. Aber mit Deiner ständigen Betonungen der Bedeutung von Fettverbrennungs-Training im Ohr habe ich mich dann entschieden, mehrere Hungerläufe zu machen. Morgens ohne Frühstück 20 bis 30 km, davon waren dann immer 5 bis 10 am Ende auf Fett.
Resultat: Mein erster Marathon ohne den bisher als "unvermeidlich" empfundenen Hungerast. Und PB um fast 9 Minuten auf 2:55 verbessert. Übrigens genau gemäß Prognose die ihr mir auf der Berlin-Messe erstellt habt.
Es ist sicherlich noch etwas mehr drin wenn ich tatsächlich mal ordentlich lange Läufe und Tempoläufe machen würde. Dann könnte ich bestimmt auch den Absturz ab km 35 vermeiden (ab dort 5 Minuten verloren). Aber angesichts meines geringen Trainingsumfangs und des Problems mit meiner Achillessehne bin ich mit dem jetzigen Ergebnis schon ziemlich zufrieden.
Also nochmals vielen Dank!Gruß Marc (Gorter)
Andreas Stähle schneidet hier die "Härte" der "Greif Pläne" an: "Greif = zu viel, zu hart, zu wenig Regeneration" Jedem, der denken kann wird klar, dass so eine Kritik beweisbar völlig unberechtigt ist. Denn wie sollte etwas zu viel und mit zu wenig Regeneration versehen sein, wenn sich der Trainierende die Anzahl der Trainingstage und das Trainingstempo selbst auswählt? Die Trainingstage/Woche sind von 3 - 7 frei wählbar und das Trainingstempo richtet sich nach der geplanten Endzeit. Wer sich dabei aber die Trauben zu hoch hängt, dem werden sie wahrlich ganz schnell zu sauer.
Hallo lieber Guru Greif,
ich will mich nun auch einreihen in die Liste derer, die Deinen Countdown als erfolgreiches Mittel zur Bestzeit loben. 2-mal probiert, 2-mal Bestzeit.
Letztes Jahr nach mehrjähriger Marathonabstinenz eine Steigerung von 2:51 auf eine 2:46:01 in FFM dieses Jahr nach einer Triathlonsaison inkl. Ironman eine erneute Steigerung auf 2:38:25 in FFM!!
Auch wenn in meinen Läuferkreisen die Kritik nicht abreißt (Greif = zu viel, zu hart, zu wenig Regeneration....) waren die 8 Wochen doch ein Genuß, leicht zu bewältigen und nahezu ohne Fehltage.
Meine Eckdaten: Alter 38, Trainingsplan T6, Zielzeit 2:39:50.
Viele Grüße aus Heidelberg,Andreas Stähle, Schreinermeister
Über Schreiben wie die vorhergehenden freue ich mich sehr. Sie sind das geistige Brot von dem ich lebe und die mich immer wieder motivieren es noch besser zu machen. Und wenn ich nun auch schon 65 Jahre in den Beinen habe, bin ich gierig nach Neuem und mehr Wissen. Leider ist das weder bequem, noch leicht. Manchmal schimpfe ich mit mir selber und meine, ich sollte etwas ruhiger tun. Aber damit wird es wohl nichts werden. Der Ehrgeiz meiner Athletinnen und Athleten und auch mein eigener treiben mir die Altersarbeitsunlust aus.