Im Februar 2013 schrieb ich an dieser Stelle über mein erschreckend hohes Gewicht von 102 kg. Das war auch für einen 1,95 m Mann entscheidend zu viel. So gab ich dann die Devise aus, die lautete: "Im Februar muss das Fett runter!"
Da am 16. Februar unser Trainingsurlaub in Conil anstand, wurde der Beschluss gefasst einmal eine Gewichtsverminderung durch weitest gehende Vermeidung von Kohlenhydraten in Angriff zu nehmen.
Aus meiner persönlichen Sicht heraus, war das sehr günstig, denn zuhause ist es schwierig durch die regelmäßigen familiären Mahlzeiten ganz auf Kohlenhydrate zu verzichten. Im Hotel lebend und einer Halbpensionsversorgung fällt so etwas wesentlich leichter.
Also stellte ich mir ein Konzept auf, welches lautete: Nur zwei Mahlzeiten täglich, diese aber mit einer Nahrungsaufnahme bis zum Anschlag, also richtig satt essen. Gegessen habe ich nur Fleisch, Fisch, Eier, Salate und Gemüse. Auf Fett wurde nicht verzichtet und auch ein paar Gläser Wein am Abend getrunken.
Komplett verzichtete ich auf alles was Kohlenhydrate enthielt: Brot, Kartoffeln, Nudeln, Süßigkeiten, Obst und auch auf jede Art von Milchprodukten. Du wirst mich natürlich jetzt fragen, warum denn Milchprodukte. Habe ich mich auch gefragt, aber in dem Buch "Der 4 Stunden Körper" von dem "verrückten" Timmy Ferriss war beschrieben: "Beim Abnehmen keinesfalls Milchprodukte verzehren. So richtig verstanden habe ich die Hintergründe nicht, aber wenn man abnehmen will, kann man auch einmal auf Milchprodukte verzichten.
Mein Frühstück sah dann so aus, das ich mit 50 g Strunz-Eiweißpulver angerührt in Wasser meine Morgenmahlzeit begann. Dann folgten drei Spiegeleier mit gebratenen Tomaten oder anderem Gemüse. Wenn ich dann noch Hunger hatte, nahm ich noch einige geröstete Scheiben Frühstücksspeck dazu.
Dazu trank ich drei Tassen grünen Tee, den ich mit Süßstoff zuckerte. Zum Mittagessen gab es gar nichts. Ich hatte dann auch zur Tagesmitte hin absolut keinen Hunger. Dieser stellte sich aber regelmäßig zwischen 14:30 und 15:00 Uhr ein.
Das war der einzige unangenehme Punkt in diesem Zeitraum. Der Hunger überfiel mich massiv. Ich gab ihm aber nicht nach, sondern trank 2-3 Tassen schwarzen Kaffee und verzichtete heldenhaft auf den leckeren angebotenen Kuchen. Zu meiner ganz großen Verwunderung verschwand der Hunger vollständig.
Aber wie immer im Leben, nachdenken hilft. Koffein aktiviert den Fettstoffwechsel und dieser sorgte nun dafür, dass mir die fehlende Energie aus meinen reichlich vorhandenen Fettreserven zugeführt wurde.
Bis zum Abendessen hin litt ich keinen spürbaren Mangel. Als ich dann aber im Hotel wieder vor dem großen Büfett stand, hätte ich dieses gefühlt komplett allein verzehren können. Zuerst füllte ich dann meinen Magen mit gedünstetem Gemüse und nachfolgend mit Salat.
Dann machte ich mich über den immer reichlich vorhandenen Fisch her, der in jeder Form zur Verfügung stand. Ihn aß ich nun mit Gemüsebeilage bis zur vollständigen Sättigung. Nachfolgend dann in großer Runde ein paar Gläser Weißwein.
Fleisch nahm ich keines zu mir, nicht dass dies einen Sinn in Richtung Gewichtsverminderung haben sollte, sondern ich esse einfach lieber Fisch als Fleisch. Zufrieden landete ich dann im Bett und schlief selig ein und starte das ganze Prozedere am nächsten Tag nochmal, um es genau 14 Tage durchzuhalten.
Was waren die Folgen? Meine sportliche Leistungsfähigkeit verbesserte sich subjektiv gesehen innerhalb der zwei Wochen in Conil. In der zweiten Woche konnte ich mit dem Rad die Berge während der großen Runde deutlich leichter erklimmen als eine Woche vorher.
Mein gemessener Gesamtkörperfettgehalt, gemessen mit der Kalippermethode, ging von 12,1 auf 11,1 % zurück. Zuhause angekommen konnte ich auf meiner Waage einen Gewichtsverlust von 4,2 Kilo verzeichnen.
Negative Folgen konnte ich auch verzeichnen. Schon nach einer Woche verspürte ich an meinem Hinterteil ein wund sein. Das ist bei Radfahrern im Frühjahr nichts Besonderes, der Hintern muss sich erst wieder an die neuen Belastungen gewöhnen. Aber diesmal halfen die gewohnten Mittel, wie Sankt Bernard Fire Protect-Salbe in keiner Weise.
Auch als ich wieder in der Heimat angekommen ganz auf das Radfahren verzichtete, heilte diese Wunde ganz schlecht aus. Erst als sch meine Ernährung auch wieder mit Kohlenhydraten anreicherte, war alles innerhalb von zwei Tagen verschwunden und kam auch nicht wieder.
Natürlich ist es Spekulation, dass so ein Hautschaden durch eine andere Ernährung kommen könnte, aber der Ablauf war so wie ich es noch niemals erlebt hatte. Aber wie auch immer eine "No Carb"-Diät ist wirklich zu empfehlen und ganz leicht durchzuhalten.
In der Zwischenzeit esse ich wie immer viel Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch und auch Milchprodukte, aber nur ganz wenig Kohlenhydrate. Nudeln gar nicht, Brot und Kartoffeln nur wenig. Die Folge ist, dass ich im Augenblick mein Gewicht halte.
Fazit: In einen der vergangenen Newsletter schrieb ich darüber, wie ich früher mein Gewicht mittels unterkalorischer Ernährung im Frühjahr verringert habe. Dieses Verfahren half mir auch beim Abnehmen, trug aber eine Leidenszeit von mindestens zehn Tagen in sich.
Nachfolgend kam es dann aber auch zu einer sehr starken Form- Verbesserung. Im Gegensatz dazu gab es bei der "No Carb-Methode" keine Leidenszeit. Leider konnte ich aufgrund meiner Laufabstinenz nicht feststellen, ob es zu einer Formverbesserung kam.
Alles im allem: Für mich steht jetzt fest, dass ich das letztere Verfahren in Zukunft immer anwenden werde.