Fortsetzung vom Newsletter "Leistungs-Steigerung durch Atemtechnik" (19.09.2017)
Als Ursachen werden in "Leistungssport" aufgeführt: Die Verlängerung der Dauer für das Einatmen um den Faktor 1,5 bis 3,0 und daher eine Zunahme der Reaktionsdauer zwischen dem Sauerstoff und dem Hämoglobin.
Bessere Sauerstoffanreicherung durch neuen Atemtechnik
Ein Anstieg der Sauerstoff-Assimilationsrate aus der eingeatmeten Luft. Mit der neuen Atemtechnik wird beim Läufer eine bessere Sauerstoffanreicherung des Bluts mittels Zunahme des Luftdrucks in den Lungen bewirkt.
Es kommt zu einer vollständigen Beseitigung überschüssigen Kohlendioxids aus dem Organismus des Läufers. Es geht ein geringeres Luftvolumen durch die Lungen.
Die Atemmuskeln arbeiten zyklischer anstatt in statischer Weise (wie es bei der üblichen Atmung der Fall ist). Die zyklische Atemtechnik verlangt vom Brustkorb weniger Energieaufwand als die statische.
Die Resultate dieser Untersuchung überraschten nicht nur mich, sondern auch andere Fachleute. Mit der Ärztin und Marathonläuferin (PB 2:47) Dr. Karola Weiglein diskutiere ich die NeueAT kontrovers.
Könnte es sein, dass sich bei Anwendung der NeueAT nur die Parameter wie Puls und Laktat ändern und der Läufer in der Praxis gar nicht schneller laufen kann? Eigentlich müsste es etwas bringen, wie es immer so schön heisst.
Die Untersuchungen und unsere Folgerungen waren eindeutig positiv. Wir waren uns auch nach einem persönlichen Test schon sicher, dass sich die NeueAT positiv auf die Laufleistung auswirkt.
Auswirkungen auf die Laufgeschwindigkeit im Test
Aber trotzdem, wir wollten es genau wissen. Da in den folgenden Tagen für uns beide ein Trainingsurlaub mit 25 Läufer(innen) mit der Greif Sport und Reisen GmbH in Andalusien anstand, beschlossen wir die NeueAT dort auf ihre Auswirkungen auf die Laufgeschwindigkeit zu untersuchen.
Wenn an der neuen Atemtechnik etwas dran sein sollte, dann müsste man bei einem maximalen Lauf mit der NeueAT schneller sein als vorher mit der alten Technik. Wir beschlossen daher nach einer Woche Eingewöhnungszeit in Spanien 3 Läufe über 1000 m mit jeweils einem Tag Pause zu starten.
Vor dem ersten Lauf wusste niemand der Probanden, um was es geht. Wir erzählten nichts von der NeueAT. Die Idee, die wir vermittelten war, dass wir in einem wettkampfnahen 1000er sehen möchten, wie schnell jeder diesen rennen kann. So war der ganze Lauf auch kampfbetont wie ein Rennen.
Am Folgetag wurden die Teilnehmer in einem Vortrag über die NeueAT belehrt. Am Tag darauf folgte der erste Test mit der neueAT auf demselben Kurs. Wir wiesen beim Beginn noch einmal alle Läufer(innen) darauf hin, sofort nach dem Start tief zu atmen und diese Tiefatmung auch bis in das Ziel durchzuhalten.
Resultate vom Atemtechnik-Test
Das Resultat war verblüffend! Im Schnitt verbesserten sich die Probanden um 5 sec/km. Auch bei der Wiederholung des Tests zwei Tage später zeigte sich das gleiche Bild.
Mit der NeueAT waren die Probanden schneller als im Vortest. Das Bild wäre beim Wiederholungstest noch deutlicher zu Gunsten der NeueAt ausgefallen, wenn nicht der Läufer mit der Nummer 8 Magendarm-Probleme gehabt hätte, der Läufer mit der Nummer 10 fünf Stunden früher in das Bett gegangen wäre und vielleicht die letzten 5 Bier nicht getrunken hätte.
Aber dennoch zeigt sich in der untenstehenden Tabelle ein eindeutiges Bild:
Dieses Resultat wäre eigentlich anders zu erwarten gewesen, denn die Erfahrung zeigt, dass in der 2. Woche eines Trainingslagers die Trainingsleistungen in der Regel absinken.
Für die meisten der Teilnehmer war auch das zweimalig täglich absolvierte Training völlig ungewohnt. Eine Zunahme der Leistungsfähigkeit der Probanden innerhalb von 4 Tagen scheint somit ausgeschlossen. Eher ist der umgekehrte Fall anzunehmen.
Auffällig bei dieser Untersuchung war, dass die schnelleren Läufer(innen) sich eindeutiger mit der NeueAT verbesserten, als die weniger gut trainierten.
Wer selbst einmal in den Regionen wie der Läufer mit der Nr. 4 gerannt ist, der weiß z.B. wie hart eine Steigerung ber 1000 m von 2:59 auf 2:52 zu erarbeiten ist. Da steht normalerweise ein monatelanges Training dahinter.
Dazu eine Mail von Christoph S. vom 7. Januar 2009
"Lieber Peter,
beim Stöbern Deiner Homepage bin ich nochmal über den Artikel der NeueAT gestoßen und möchte kurz meine Erfahrungen schildern.
Zu meiner Person: (Christoph S. M35, 10km 39 min, DJK Mudersbach). Seit ich vor zwei Jahren das Thema im Newsletter laß habe ich die NeueAT zunächst im Training ausprobiert.
Es gehört schon ein bisschen Übung dazu, gegen den Körperreflex zu atmen. Beim nächsten Wettkampf über die HM-Distanz hab ich dann versucht, mehr oder weniger, die NeueAT durchzuziehen. Das Ergebnis war, dass ich trotz anfänglicher müder Beine eine respektable Zeit absolvierte.
Seit diesem Zeitpunkt wende ich die NeueAT in jedem Wettkampf an und mache immer wieder die Erfahrung, dass man schon nach 3-4 Atemzügen eine gewisse Entspannung und ein Gefühl des "freilaufens" hat. Als ob neue Energie in die Beine strömt.
Seitenstechen gehören seit dieser Zeit auch der Vergangenheit an und es macht einen wahnsinnigen Spaß es dann am Berg mal knallen zu lassen und dem Holger (meiner hieß im letzten Jahr übrigens tatsächlich Holger W.) die Fersen zu zeigen. An dieser Stelle kann ich diese NeueAT jedem abitionierten Läufer nur empfehlen und danke Dir Peter für diesen tollen Beitrag.
Mit sportlichem Gruß, Christoph"
Es ist nun schon einige Zeit vergangen und ich kann jetzt sehen, dass die Neue Atemtechnik langsam in Vergessenheit gerät. Warum ist das so?
Ganz einfach: Wir alle laufen nach der alten Lauftechnik, die kommt ganz allein daher. Willst aber mehr Leistung gewinnen, dann musst du ständig auf die Tiefatmung = NeueAT achten.
Wenn du auch nur eine Sekunde vergisst tief zu atmen, dann sackt sinnbildlich dein Powersack in sich zusammen.