Mit diesen Zeilen endete diese Newsletter in der letzten Woche: "In der nächsten Ausgabe wird noch mehr über den Bezug von Vitamin D3 und Testosteron zu berichten sein."
Abbildung 20 ("LURIC-Studie", Leitung Univ.-Prof. Dr. W. März)
Auf Abbildung 24 ist zu sehen, dass der Vitamin D3-Spiegel sehr stark im Jahresverlauf schwankt. Unschwer ist zu erkennen, dass dieser Spiegel mit 1 - 2 Monaten Nachgang der Intensität des Sonnenlichts folgt. In den wärmsten Monaten ist der Spiegel am höchsten.
Das ist auch verständlich wenn man weiß, dass Vitamin D3 in Haut gebildet wird, wenn diese dem Licht ausgesetzt wird. Und in unseren Breiten laufen wir in den wärmsten Monaten am leichtesten bekleidet herum und setzen damit erhebliche Hautflächen der Sonne aus.
Leider hat sich in Deutschland und auch anderen Länder eine Anti-Sonnenstrahlen-Histerie breit gemacht. Man sieht oft genug Kinder in Ganzkörper-Badeanzügen an Stränden herumlaufen. Die Mütter handeln dabei natürlich in Sorge um ihre Kinder. Sie sind indoktriniert von etwas, was Dr. Ulrich Strunz "Drohmedizin" nennt. "Setzt du deine Haut der Sonne aus, bekommst du Hautkrebs.
Strunz schrieb am 13.03.2007:
"Lesen wir in fetten Lettern in der Ärztezeitung „Medical Tribune". Dort wird berichtet über die neueste Studie (Nat Immunol 2007; online first) der berühmten Stanford-University. Wir lesen:
Sonnenlicht lockt Immunzellen an die Hautoberfläche: Dort bekämpfen Sie Krebs und Entzündungen. Demnach ist Sonnenlicht nur in Überdosis schädlich, in moderater Dosierung kann es sogar vor Hautkrebs schützen.
Das klang bisher anders. Bisher waren die Ärzte-Zeitschriften und die Laienpresse voll von Drohmedizin. Bisher hat Sonnenlicht Hautkrebs gemacht. Punktum. Forever young-Leser haben über diesen Unfug schon immer gelächelt: nachzulesen in "Frohmedizin", Seite 464.
Erfreulich, wenn sich auch in der Medizin (ganz, ganz langsam) gesunder Menschenverstand durchsetzt."
Und am 09.10.2007:
"Vitamin D
verlängert das Leben. Ein Zitat. Laut der neuesten Sammelstudie (Sept. 2007, Arch. Int. Med.) mit 57.000 Teilnehmern
"senkt die Einnahme zusätzlicher Dosen an Vitamin D die Sterblichkeitsrate"
Weiß jeder Forever Young Leser längst. Wozu ständig neue Studien, ständig neues Papiervollgeschreibe ...
Wir wissen: Würde ganz USA sich so sonnen wie die Kalifornier, also genau so viel Sonnen-Vitamin D entwickeln, ließen sich jährlich 30.000 Krebstodesfälle einsparen. (Cancer)
Mehr braucht man nicht zu wissen. Und wenn die Sonne fehlt, nimmt man eben Vitamin D. Genau das empfiehlt die neueste Studie.
Im einzelnen: Vitamin D "spielt eine entscheidende Rolle bei der Abwehr von Mikroorganismen durch das Immunsystem". Vitamin D "in der Haut verhindert Hautkrebs". Vitamin D "verhindert Diabetes Typ I". Vitamin D "verhindert MS". Wird freilich immer erst dann genommen, wenn es zu spät ist. Typisch Mensch.
In einem Kommentar zu der neuen Studie meint ein Professor von der Harvard School "Es bestehe dringender Bedarf, den Sinn zusätzlicher Vitamingaben zu diskutieren".
Aha. Dringender Bedarf. Diskutieren. Deutsches Denken überall.
Ich diskutiere nicht. Ich nehme Vitamin D. Täglich. Ich verlängere mein Leben.
NB: Dosis in "Topfit mit Vitaminen"
Vielen Müttern ist nicht klar, was sie anrichten, wenn sie ihren Kindern das Sonnenlicht nehmen. Manche meinen auch, dass es reicht, wenn das Gesicht und die Hände beschienen werden. Das ist mitnichten so, denn relativ ausreichende Mengen können erst gebildet werden, wenn mindestens 20% der Haut dem Sonnenlicht ausgesetzt werden.
Auch ist es noch ziemlich unbekannt, dass das Licht auch in einem steilen Winkel auf die Haut fallen muss, um überhaupt die Produktion von Vitamin D3 anzuregen.
Im Winter wird in Norddeutschland etwa ab Höhe Göttingen auch bei Sonnschein kein Vitamin D mehr in der Haut gebildet. Hier kann man sich den Vitamin D-Ertrag innerhalb der Jahreszeiten und nach der geografischen Lage errechnen lassen: Vitamin D Rechner (englisch).
Ich bin sicher, dass nach diesen Zeilen deutlich wird, welche positiven Auswirkungen das Vitamin D3 für uns alle hat. Besonders die Männer profitieren.
Abbildung 21 ("LURIC-Studie2, Leitung Univ.-Prof. Dr. W. März)
Gut zu sehen ist hier in Abbildung 21, dass der mittlere Testosterongehalt ziemlich parallel zu den Vitamin D3-Spiel im Jahresverlauf schwankt (Abbildung 20).
Das lässt den oberflächlichen Schluss zu, dass der Testsotesteronspiegel vom Vitamin D3-Spiegel abhängig ist. Aber vorsichtig! Ich erinnere mich noch ganz genau an meine erste Statistikvorlesung an der TU Berlin. Dort zeigt uns der Dozent zwei Kurven. Eine davon war die Kurve der abnehmenden Geburtenrate in Dänemark und die andere zeigte den Rückgang der Storchenpopulation in diesem Land im selben Zeitraum.
Beide Kurven waren praktisch deckungsgleich. Naiv betrachtet wurden weniger Kinder geboren, weil es immer weniger Störche gab. Und daran dachte ich sofort, als ich die beiden Kurven vom Testosteron und dem Vitamin D3 verglich.
Sie beweisen im Grunde nicht viel. Denn durchaus kann der Testosterongehalt bei Männern auch durch die vermehrte Sonneneinstrahlung ohne den Weg über Vitamin D3 nach oben gehen. Oder auch durch die ausgeweitete Zurschaustellung weiblicher Reize in der Sommerzeit. Auch könnte es die andere Ernährung im Sommer sein.
Nicht, dass ich jetzt den Zusammenhang zwischen Vitamin D3 und Testosteron ersthaft bezweifele, aber die Sache muss überprüft werden. Das ist den Autoren auch klar, planen sie doch in nächster Zeit Versuche, ob der Testosteronspiegel sich mit der Gabe von Vitamin D3 wirklich beeinflussen lässt.
Hier die Zusammen Fassung der LURIC-Studie“, Leitung Univ.-Prof. Dr. W. März:
"Saisonalen Hormonschwankungen auf der Spur:
Grazer Forscher finden einen Zusammenhang zwischen Jahreszeit, Vitamin D und Testosteron bei Männern
Graz, am 24. Februar 2010: Männer haben am Ende des Winters deutlich niedrigere Spiegel des Sexualhormons Testosteron im Blut als im Hochsommer. In einer Aufsehen erregenden Studie konnten Endokrinologen der Med Uni Graz zeigen, dass für die jahreszeitlichen Schwankungen des Testosteronspiegels Vitamin D verantwortlich sein könnte.
Diese Erkenntnis könnte für die Männergesundheit von großer Bedeutung sein: Testosteronmangel ist weit verbreitet, ein Risikofaktor für zahlreiche Erkrankungen und zudem mit einer nachweislich erhöhten Sterblichkeit assoziiert. Wenn sich ein solcher Mangel durch eine Vitamin-D-Substitution zumindest teilweise beheben ließe, stünde damit eine kostengünstige und sichere Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung.
Saisonale Schwankungen der männlichen Sexualhormone findet man nicht nur beim Menschen, sondern auch bei vielen Tieren. Aus evolutionärer Sicht macht das auch durchaus Sinn: Da der Testosteronspiegel mit dem Fortpflanzungserfolg korreliert, kann auf diese Weise die Wahrscheinlichkeit erhöht werden, dass der Nachwuchs in einer günstigen Jahreszeit geboren wird.
Bei Testosteronmangel entsteht u.a. eine bauchbetonte Fettanlagerung, verringerte Muskelmasse und ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes und Osteoporose. All das führt zu einer deutlich erhöhten Sterblichkeit der betroffenen Männer, die zusätzlich auch unter schnellerer Ermüdbarkeit, Leistungsschwäche und Libidoverlust leiden.
Da der Testosteronspiegel mit dem Alter abnimmt, ist ein klinisch relevanter Hormonmangel bei älteren Männern besonders häufig zu finden. "Bei den über 65-Jährigen haben sicher 20-25% zu wenig Testosteron", schätzt Dr. Elisabeth Wehr. "Rechnet man noch die Männer dazu, deren Werte sich zwar noch im unteren Normbereich befinden, die aber wahrscheinlich auch schon einen Hormonmangel haben, kommt man auf 30-40%."
Dass ein Zusammenhang zwischen erniedrigten Testosteronspiegeln und Vitamin-D-Mangel besteht, entdeckten die Forscher bei der Analyse der Serumproben von 2.299 älteren Männern, bei denen eine Untersuchung der Herzkranzgefäße durchgeführt wurde ("LURIC-Studie", Leitung Univ.-Prof. Dr. W. März).
Dabei zeigten sich nicht nur ausgeprägte jahreszeitliche Schwankungen des durchschnittlichen Testosteronspiegels um das Doppelte des Winterwertes, sondern auch fast deckungsgleiche saisonale Veränderungen des Vitamin-D-Spiegels. Männer mit ausreichendem Vitamin D (I30 ng/ml) hatten signifikant höhere Testosteronwerte als Männer mit Vitamin-D-Mangel."
Sehr schön auch was Dr. Ulrich Strunz zu dem Thema Vitamin D3 in seinen News vom 19.04.2010 schreibt:
"Vitamin D
ist das zweite von 13 Vitaminen, welches die DGE jetzt ernsthaft beschäftigt. Sie erinnern sich: Das erste war Folsäure. Deutschland wurde von der DGE vor zwei Jahren offiziell zum Folsäure-Mangel-Gebiet erklärt. Hat sich bisher praktisch irgendetwas geändert?
Und jetzt Vitamin D. Die DGE plant, ihre Empfehlung von bisher 5 Mikrogramm (200i.E.) auf 20 Mikrogramm (800 i.E.) heraufzusetzen. Also vervierfachen. Wissend, dass dies mit der Ernährung in Deutschland nicht funktioniert.
Dass Vitamin D also – so wie Folsäure in den USA – dem Essen beigemischt werden müsste. Beispiel auch: Jodsalz. Wissend aber auch, dass dies eine politische Entscheidung wäre, die sich – Deutschland besteht aus Bedenkenträgern – nicht durchsetzen ließe.
Hintergrund: Erneut erscheint eine dramatisch zu bewertende Studie von 41 000 Patienten. Geteilt in drei Gruppen, je nach dem im Blut gemessenen Vitamin D-Spiegel. Die Patientengruppe mit dem tiefsten Vitamin D-Spiegel hatten ein:- 80 % höheres Risiko zu sterben
- 54 % höheres Diabetesrisiko
- 40 % höheres Herzkreislauf-Risiko
- 72 % höheres Risiko für Nierenversagen
- 26 % höheres Risiko für Depression
Die Folgerungen, die praktischen Empfehlungen sind – aus deutscher Sicht – dramatisch zu nennen. Sie erinnern sich: Bei uns werden Vitamin D-Empfehlungen ausgesprochen von 200 oder 400 i.E.. Professor Muhlestein, der diese Studie beim jährlichen amerikanischen Kardiologenkongress präsentierte, empfiehlt jetzt
1000 bis 5000 i.E. Vit D täglich
um den nötigen Blutspiegel zu erreichen. Er spricht hier von 43 Nanogramm pro Milliliter, wobei 60 oder 70 Nanogramm "keine weitere Verbesserung" brächte.
Und listig (da hüpft mein Herze) erinnert er so nebenbei, dass 20 bis 30 Minuten Sonnenlicht bis zu 10 000 i.E. Vitamin D entsprechen. Solche listigen Randbemerkungen stoppen die Abergläubischen, also besonders die deutschen Bedenkenträger."
Das Resultat der nachfolgende Studie gehört nicht ganz an diese Stelle, aber weil wir soviel hier über D3 schreiben möchte ich dir diese Zeilen nicht vorenthalten. Sie geben ein tiefen Einblick in die Wirksamkeit von Vitamin D3.
Abbildung 22 (Carsten Geisler (Universität Kopenhagen) et al)
Nun aber wieder zurück zu der schon angesprochenen Möglichkeit den Testosterongehalt im Körper mit einem Krafttraining anzuheben. Hierbei sollte beachtet werden, dass dieses Krafttraining nicht zu intensiv wird. Weil man unter Umständen Nachteile in der Laufökonomie hinnehmen muss.
Abbildung 23
Das Super Krafttraining von MAXXF, auf welches wir im letzten Newsletter hinwiesen, scheint genau das richtige für uns zu sein. Alles wird in einer ruhigen nicht explosiven Form durchgeführt.
Kaum eingegangen sind wir in der Problematik "Sport und Alter" bisher auf die Ernährung. Entscheidend für das "Jungbleiben" ist der Proteingehalt unserer Nahrung. Um nicht immer schlapper, krummer und inaktiver zu werden, brauchen wir eine ausreichende Menge von Eiweiß.
Abbildung 24
Die empfohlenen Mengen von Protein in der täglichen Ernährung schwanken sehr. Nach einem ausgiebigen Literaturstudium halte ich selbst 1,5 - 2 g/kg Körpergewicht für ideal. Der Weg mit weniger Kohlenhydraten und mehr Protein scheint der richtige zu sein, hin zu mehr Gesundheit und Vitalität.
So darf ich auch hier mit Abbildung 25 aus dem Strunz-News zitieren:
Abbildung 25
Der Testosterongehalt ist nämlich auch abhängig von der Proteinzufuhr. Nudeljunkies, werden diesen Untersuchungen nach, schneller altern als die Fisch-, Quark- und Steak-Liebhaber.
Abbildung 26
Also rein mit dem Eiweiß. Es droht zwar ein langes Leben, dies dafür aber mit angepasster Potenz und immer noch den lustvollen Blick auf weite Ausschnitte und kurze Röcke.
Aber das Eiweißpulver macht es nicht allein, für mich ganz überraschend hat auch die Fettaufnahme einen erheblichen Einfluss auf den Testosteronspiegel.
Abbildung 27
Das passt sich gut. Denn besonders zuträglich für unsere Gesundheit sind die einfach ungesättigten Fettsäuren etwa aus dem Olivenöl und die mehrfach ungesättigten Omega 3-Fettsäuren. Niemand sollte seinen Fetthaushalt heute noch mit fetten Schweinefleisch befriedigen, sondern zu gesunden Produkten greifen. Die wertvollen Omega-3-Fettsäuren findet man besonders im Lein- und Fischöl, sowie auch im Rapsöl.
Damit dieser Artikel nun nicht zu lang wird, werde ich auch im kommenden Newsletter noch einmal auf das Thema "Sport und Alter" eingehen.