Am letzten Wochenende, den 07.09.2014 ist unser Seminar in Wolfshagen/Harz zu Ende gegangen. Das waren zwei Wochen mit harter Arbeit. Und es waren 14 Tage, die viele unterschiedliche Leistungsgruppen zusammenbrachte.
Nur in solch einem Trainingsurlaub gelingt es, dass so unterschiedliche Läufer und Läuferinnen zusammen trainieren. Wenn man die abgeleisteten Einheiten betrachtet, dann ist es auffällig, dass die schwächeren Sportler sich im Verlaufe des Seminars immer mehr anstrengen und auch bessere Leistungen vollbringen.
Es ist dir sicher auch schon aufgefallen, dass viele der Läufer(innen), die durch überdurchschnittliche Leistungssteigerungen in den Greif-Club-Highlights erscheinen, einen Trainingsurlaub mit uns verbracht haben.
Das ist sicher kein Zufall. Bei so einem Trainingsurlaub kann ich mehr theoretisches, aber ganz speziell auch viel praktisches Wissen "rüber bringen". Ein Läufer(in), der einmal so etwas mitgemacht hat, ist einfach kompletter.
Ganz besonders wichtig finden die Teilnehmer aber auch die Erkenntnis, dass selbst überragende Sportler hart für Ihre Leistung trainieren müssen.
Vielfach wird von durchschnittlichen Läufern angenommen, dass die "Guten" einfach von ihrem Talent leben und nur ihnen würden nach dem Training die Muskeln schmerzen.
Aber immer noch herrscht in einem Teil der Laufszene das Vorurteil, dass beim „Greif“ nur die schnellen Leute trainieren. Und das ist beweisbar nicht so.
Unsere Gruppen sind zusammengesetzt aus allen Leistungsklassen, außer totalen Anfängern. Es ist eigentlich genauso wie bei einem Volkslauf.
Name | Laufzeit |
Robert Jäkel (Co-Trainer) | 35:16 |
Jan Petersen | 36:44 |
Christian Dörheit | 36:55 |
Dr. Marc Domning | 37:05 |
Frank Oberhansl | 37:26 |
Markus Jaworski | 38:18 |
Christian Rülke | 39:04 |
Stefan Weissmantel | 40:51 |
Timm Kühne | 41:06 |
Sabine Andres | 41:31 |
Frank Pazdyka | 41:41 |
Siegfried Klinke | 41:45 |
Claudia Rey (Co-Trainerin) | 43:03 |
Alfred Hechtberger | 45:55 |
Sabrina Lampe | 46:09 |
Bernhard Gurski | 46:22 |
Werner Hoge | 46:35 |
Wolfgang Meier | 47:41 |
Dr. Klaus Sink | 50:20 |
Beate Gerlach | 52:34 |
Sonja Fronz | 52:47 |
Wilhelm Sprick | 54:21 |
Heinrich Brüchle | 57:31 |
Elisabeth Hemrich | 57:51 |
Wie du an dem Resultat dieses zehn Kilometer Laufs vom 26.08.2014 siehst. Denn der Sieger läuft fast doppelt so schnell, wie der oder die Letzte.
Nach einem "Trainingslager" werden in den nachfolgenden Wettkämpfen fast ausnahmslos sehr gute Leistungen erzielt, das ist bei Spitzensportlern genau so wie bei Breitensportlern. Vielfach kommt es nach so einer Maßnahme zum "Durchbruch", das langersehnte Ziel wird erreicht.
Wieso eigentlich? Das ist schnell erklärt! In unserem Trainingsurlaub wird zweimal trainiert. Morgens gibt´s ein Athletik-Programm von 15 min, anschließend 5 - 10 km Jogging und abends dann Läufe nach Programm. Dabei steigern die meisten Teilnehmer ihre Umfänge um mehr als 50% - und haben Erfolg damit.
Der Grund, dass diese Belastungen überhaupt ausgehalten werden, sind die Möglichkeiten der Regeneration und Ernährung zwischen den Einheiten. Sofort nach dem Training wird gegessen, aufgrund des weiten Angebots, meist das Richtige.
Man macht einen Mittagsschlaf, kann sich massieren lassen, auch im warmen oder kalten Wasser erholen. Das alles führt dazu, dass jeder schneller wieder fit ist und sich immer wohl fühlt, obwohl knüppelhart trainiert wird.
Der restliche Zeitrahmen zwischen den Trainings steht zur freien Verfügung und wird meist zu touristischen Aktivitäten genutzt. Im Grunde ist es genau so wie bei einem normalen Urlaub, nur das zusätzlich trainiert wird.
Das Seminarprogramm wird in der Regel bei schlechtem Wetter angeboten, so ist auch der Abend immer frei. Der Spaß in der Gruppe kommt sicher nicht zu kurz. Und wenn du glaubst, dass dort auch das eine oder andere Bier getrunken wird, dann hast du sicher recht.
Natürlich ist der Austausch unter den Läufer und Läuferinnen und auch die Vorträge von dem Schreiber dieser Zeilen sind sicher nicht schädlich. Meist leiten wir auch unser Training und Theorie an den Vorbildern der Weltklasse ab.
Das hört sich natürlich übertrieben an, aber auch eine Läuferin, die nur 60 Minuten über die zehn Kilometer laufen kann, kann lernen wie es die Weltklasse macht. Natürlich alles auf ihrem eigenen möglichen Leistungsniveau.
Große Überraschungen tragen natürlich unsere Harzer Berge in sich. Hier gibt es schweineharte Steigungen, bei denen nicht nur die Augen, sondern auch die Muskeln weinen. Besonders viel Augenwasser fließt sinnbildlich auf unserer 35 Kilometer Runde. Dort geht es 4,5 km lang immer bergauf, mit einer durchschnittlichen Steigung von über sechs Prozent. Zwischendurch aber auch mal zehn Prozent.
In diesem Jahr bin ich auch wieder einmal diesen Berg hochgefahren und habe ihn verflucht. Auch die anderen Läufer und Läuferinnen haben sich hoch gequält.
Teilnehmer Bernhard Gurski schaffte diesen Superhügel ohne jede Gehpause. Oben auf dem Gipfel, dem Schnapsplatz, war er aber ganz grau im Gesicht. Was auf eine maximale Auslastung hinwies.
Dennoch war er glücklich mit den Worten: „So etwas habe ich noch nie trainiert.“ Und das genau ist es, was ein Trainingscamp ausmacht. Es werden Reize gesetzt durch neue Mitläufer und –innen, jeder hat seinen Holger oder ihre Olga. Das ist, wie es so schön heißt, die halbe Miete.
In diesem Sinne solltest du dir eines merken: „Alles was du vorher noch nicht geübt hast, trainiert dich am besten!“ Auf der anderen Seite, schmerzt natürlich ebenso alles, was du früher noch niemals durchgestanden hast. Und wie heißt es so schön: „Da musste durch!“
Die Meriten kannst du zwei Wochen später einsammeln und spätesten dann hast du die Trainingsschmerzen vergessen, wenn der süße Schwall der Bestleistung durch dein Gehirn rast.