Letzte Woche erreichte uns eine Email, die ich dir nicht vorenthalten möchte. Sie zeigt, wie weit man auch im fortgeschrittenen Alter mit Motivation und Zielstrebigkeit kommen kann.
Lieber Peter,
ich wollte dir schon immer mal schreiben, und jetzt ist der Moment gekommen, an dem ich dir schreiben muss. Am Sonntag bin ich Deutscher Meister im Marathon in der AK 60 geworden und zu verdanken habe ich es letztlich dir. Du fragst dich bestimmt, warum. Nun, seit rund 15 Jahre lese ich deinen Newsletter, und natürlich steht die „Greif-Bibel“ in meinem Bücherregal. Mit dem regelmäßigen Laufen fing ich 2002 an und habe seitdem gut zwei Dutzend Marathons bestritten. Mehrere mit Zeiten eng um 3 Stunden herum: Bestzeit 2:57:22 h in 2010. Auf die Marathons habe ich mich mit deinem berüchtigten „Count-Down-Plan“ vorbereitet. ;-)
Doch mit dem Altersfortschritt spürt man irgendwann, dass die Leistungen nachlassen und als „Spätberufener“ verfüge ich auch nicht über eine besondere Grundschnelligkeit. Während ich in 2010 den „Halben“ (meine Lieblingsstrecke) in etwa 1:23 h absolvieren konnte, bin ich jetzt bei 1:27 h angelangt. 2014 entdeckte ich mit dem Röntgenlauf dann die Ultrastrecke für mich und beschloss, mich künftig in diese Richtung zu orientieren. Letztes Jahr nahm ich an der 50 km DM beim Schwäbisch-Alb-Marathon teil und wurde, in Führung liegend, bei km 30 durch einen heftigen Krampf ausgebremst. Es reichte zwar noch zu Platz 3, aber ich war unzufrieden.
Daraufhin beschloss ich, mich zur Marathon-DM in meiner Heimatstadt Düsseldorf anzumelden mit dem Ziel: Versuche doch noch mal die 3-h-Marke zu knacken. Als Vorbereitung blieb nur eine Alternative: der Count-Down, und zwar in der „Ur-Variante“. Habe ihn für mein Alter und meinen Arbeitsalltag ein wenig modifiziert, d. h. vier Läufe die Woche, aber zusammen ca. 85 km. (Di 20-23 km Heimweg mit Intervallen; Do mit meiner Laufgruppe 15 km von zügig bis schnell; Fr oder Sa 12-14 km langsam; So mit Laufkumpel 35 km mit Endbeschleunigung). 12 Tage vor der DM lief ich auf dem Heimweg 16 km im MRT, und es klappte gut. Am Samstag las ich in deinem Buch das Motivationskapitel „Die Strategie entscheidet über den Erfolg“. Am Sonntag passte dann wirklich alles zusammen. Es war kühl, es regnete leicht, zwischenzeitlich auch heftig. Ich mag Regen. An den Getränkestationen nahm ich bis km 30 nur etwas Wasser, danach 2x Iso, das reichte völlig. Bei km 32 kam ich etwas in Verzug, denn mein linker Fuß im nassen Schuh „schwamm“, und ich hatte das Gefühl, einen Krampf zu bekommen. Etwas Tempo rausgenommen, ab km 38 lief es wieder rund. So rund, dass ich fast wieder die Pacemaker für 2:59 h erreichte. Meine Zeit: 2:59:10 h (netto). Die große Überraschung war schließlich das Endergebnis. Da die Top 3 meiner AK des vergangenen Jahres fehlten, war mir klar, dass ich recht weit vorne war. Doch Platz 1 – unglaublich.
An dieser Stelle daher nochmal mein Dank an dich für die motivierende Lektüre über all die Jahre hinweg und deinen unschlagbaren „Count-Down-Trainingsplan“.
Mit den besten Grüßen
Christoph
Wir gratulieren Christoph zu seinem wunderbaren Erfolg in einer tollen Zeit. Berichte über Erfolge wie diesen erfreuen und bestätigen jeden Trainer. Es zeigt, was man auch als nicht mehr ganz jugendlicher Späteinsteiger mit Einsatz und Motivation erreichen kann.
Seinen Erfolg erzielte Christoph mit Hilfe des Count-Down-Trainingsplans von Peter Greif aus dem Jahr 1986. Diesen hoch anspruchsvollen Plan nutzten seitdem tausende motivierter Läufer und Läuferinnen zur Marathon-Vorbereitung. Wie uns immer wieder berichtet wird, auch heute noch mit Erfolg!
Bekannt ist oft nur aus dem Count-Down-zur-Bestzeit das man dort 35 km laufen muss. Was ja nach Meinung von Außenstehenden falsch ist, zu knochenbrechenden Verletzungen führt, tödliche Gefahren in sich trägt und nicht nötig ist, weil überall etwas anderes steht. Aber es wird nichts zur Wahrheit, nur weil es oft und von vielen geschrieben wird. Die Wahrheit liegt für uns Läufer(innen) auf dem Platz oder auf der Straße.
Die 35er (oder noch längeren Läufe) sind dabei ja keine neue Erfindung. So ließ der berühmte neuseeländische Trainer Arthur Lydiard in den 60er Jahren z.B. den Mittelstreckler Peter Snell in der Winter-Vorbereitung lange Läufe bis zu 40 km absolvieren. Peter Snell wurde 1960 Olympisieger über 800 m und 1964 Olympiasieger über 800 m und 1500 m. Dies unter Berücksichtigung der Tatsache, das er von allen 800 m Finalisten die langsamste 400 m Zeit vorzuweisen hatte!
Woher also die große Panik vor den 35 km Läufen kommt, ist mir ein Rätsel. Auch bei meiner läuferischen Entwicklung auf den Bahnstrecken 1000 m bis 10.000 m sowie 3000 m Hindernis kam erst der Durchbruch mit Einbau der 35er ins Trainingsprogramm.
Manche Läufer und Läuferinnen haben Angst vor den Trainingsplänen von Peter Greif. Du solltest diese Gefühle streichen und dir einmal einen kostenlosen Probe-Trainingsplan bestellen. Du kannst Pläne bestellen, die zu dir passen und du kannst sie jederzeit wieder ändern und anpassen lassen. Alle Pläne kannst du im Umfang oder Tempo reduzieren. Du kannst experimentieren, aber nutze erst einmal die Standardpläne um deine läuferischen Ziele zu erreichen!