Am vorletzten Wochenende nahm ich an einem DLV-Trainer-Seminar in Saarbrücken teil. Unter anderen Themen, ging es in einem Vortrag eines Mediziners auch um Sporternährung und Nahrungsmittel-Ergänzung. Ich stehe diesen Vorträgen von Ärzten immer skeptisch gegenüber, weil diese nach Studienlage urteilen und nicht nach praktischen Erfahrungen, die sie in der Regel auch nicht haben. Der Vortrag bei diesem Seminar in Saarbrücken war aber durchaus ausreichend, die Teilnehmer konnten viel Wertvolles mitnehmen.
Eines nur, was immer wieder von den Ärzten und Sportwissenschaftlern wiedergegeben wird, reizt mich zum Widerspruch. Der stereotype Satz lautet fast immer gleich: "Es gibt keine ernsthafte Studie, die belegt, dass das Nahrungsergänzungsmittel X irgendeine Wirkung auf die sportliche Leistungsfähigkeit hat!" Die zweite ebenso streotype Aussage lautet: "Der gesundheitliche Wert des Nahrungs-Ergänzungsmittel Y ist umstritten!"
Dem gegenüber stehen aber Erfahrungen aus der Praxis in solcher Klarheit, dass die Aussagen der Wissenschaftler nicht zutreffen können. Die klarste, selbst spürbare Wirkung mit einem einzelnen Nahrungs-Ergänzungsmittel erhält man mit dem "Ultra-Refresher" von Ultra Sports. Das kann jeder nachprüfen! Trinken Sie nach einer erschöpfenden Belastung (am besten nach einer 30-35 km Einheit) sofort eine Portion "Ultra-Refresher" und trainieren sie am nächsten Morgen eine weitere Einheit. Wiederholen Sie in einer anderen Woche das Ganze ohne "Ultra Refresher", dann wissen Sie, wovon ich rede.
Die Frage nun aber ist, warum finden Wissenschaftler diese Wirkung nicht. Meine klare Aussage: Sie können es auch nicht finden, weil die Auswirkungen zu klein sind. In diesem Moment werden Sie sich fragen, ja warum nehmen ich denn das ganze Zeug, wenn nur kleine Auswirkungen auf meine Leistungsfähigkeit und Gesundheit zu erwarten sind?
Da haben Sie völlig recht, aber wenn wir beide die Sache richtig hinterfragen, dann kommen wir ihr auch näher. Bei diesem Seminar in Saarbrücken ging es unter anderem darum, einen fiktiven 30 min-Läufer trainingsplanmäßig so vorzubereiten, dass er zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt die 10000 m in 29:30 läuft.
Plan ja, aber wir könnten diesen Läufer doch auch durch bessere Ernährung unterstützen. Beispiel: Wir nehmen an, uns steht ein Nahrungs-Ergänzungsmittel zur Verfügung, welches eine Leistungssteigerung von nur 1% möglich macht. "Das ist ja fast nichts," werden Sie denken. Vorsichtig, die Rechnung sieht nämlich so aus: 30 min sind 10800 sec, davon 1% sind 18 sec. Wir brauchten nur noch 12 sec durch Training zu gewinnen und schon wäre das Trainingsziel erreicht.
Oder die berühmte 3 h-Mauer im Marathon. Packen wir Sie mit diesem Mittel bei einer bisherigen Zeit von 3:01:30? Ja, sie würde unter gleichen Umständen fallen. 3 h sind 1800 sec, 1% davon 108 sec, also 1:48 min. Die Mauer wäre mit Elan gestürzt.
Wenn man diesen Effekt nun mittels einer Studie untersucht, dann würde dabei herauskommen, dass keine Auswirkungen der benutzten Nahrungsergänzung zu finden sind oder das Ergebnis nicht "signifikant" ist, also nicht verwertbar. Eine Signifikanz ist erreicht, wenn ausgeschlossen ist, dass das Resultat zufällig ist. Eine Signifikanz ist zu finden, wenn das Ergebnis sehr eindeutig ist und oder eine große Anzahl von Probanden geprüft werden konnten.
In diesem Fall wird die nötige Anzahl von Probanden praktisch niemals erreicht, meist wird maximal mit 20 Leuten gearbeitet. Um ein Resultat von 1% signifikant zu bekommen, muss die Zahl der Probanden sicher in die Hunderte gehen. Und das ist zwar machbar, es wird aber nicht gemacht! Also wäre das Resultat der Studie mit 20 Sportlern: Das geprüfte Nahrungs-Ergänzungsmittel zeigt keinerlei leistungsfördernde Wirkung, obwohl wir ja selber feststellen konnten, dass wir 18 sec Leistungssteigerung bei unserem Athleten fanden. Zur Ehrenrettung aller Wissenschaftler, die sich mit diesen Dingen befassen: Die Problematik ist vielen bekannt und wird auch diskutiert.
Den Wissenschaftlern ist auch nicht das Geringste vorzuwerfen, das sind wissenschaftliche Kriterien, danach müssen sie arbeiten. Nur wir selber müssen mit deren Aussagen kritisch umgehen, und auch der Empirie (Erfahrung) vertrauen, ohne die Resultate von Medizinern und Sportwissenschaftlern außer acht zu lassen.
Dennoch ein Hinweis: Mediziner sind natürlich in ihren Aussagen gegenüber Nahrungsergänzungs-Mitteln negativ beeinflußt. Mediziner sind folgende Resultate gewohnt, ich nehme mich selbst einmal als Beispiel: Mein Gesamtcholesterin war schon mein ganzes Leben lang an der oberen empfohlenen Grenze. Seit ich nun nicht mehr so viel trainiere, überschritt es diese Grenze, lag im Schnitt bei 210. Mein Arzt verschrieb mir einen Cholessterinsenker, jetzt liegen die Werte um 150. Ein großartiges Resultat, das Cholesterin über 25% gesenkt! Dieses Wirkung würde man auch bei einer kleinangelegten Studie als signifikant auswerten.
Darum bitte ich um Verständnis, wenn wieder einmal ein Mediziner abwinkt, wenn Sie ihm die Frage nach der Wirkungen des einen oder anderen Nahrungsergänzungs-Mittel stellen.